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Interpret

Aktuelles

  1. 26. Oktober 2023

    Publikation der Informationen zum neuen Qualifizierungssystem INTERPRET

    Das Qualifizierungssystem für Dolmetscher:innen wird seit dem Jahr 2020 revidiert. Die neuen Verfahren treten ab 2024 schrittweise in Kraft.

    Ab dem 26. Oktober 2023 finden sich auf unserer Website unter Qualifizierungssystem INTERPRET ausführliche Informationen zu den Kursen und Prüfungen. Damit wird der neue Ausbildungsweg für Dolmetscher:innen endlich konkret!

  2. 26. September 2023

    Motion Müller "Finanzierung der Kosten für das Dolmetschen im Gesundheitswesen" angenommen

    2023 gelangte mit der Motion von Damian Müller eine weitere Vorlage zur Regelung der Finanzierung von Dolmetschdiensten im Gesundheitswesen ans Parlament. Darin wird der Bundesrat aufgefordert, eine gesetzliche Grundlage für eine national einheitliche Vergütungspflicht von Dolmetsch-Kosten bei Gesundheitsdienstleistungen zu schaffen und Grundsätze der Kostenübernahme festzulegen.

    Zusammen mit dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK), dem Schweizerischen Gehörlosenbund (SGB-FSS) und dem Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) unterstützte INTERPRET die Motion.

    Am 26.September 2023 wurde die Motion vom Ständerat nun mit 19 zu 14 Stimmen (6 Enthaltungen) angenommen. Wir freuen uns riesig über diesen Erfolg und sind gespannt, welche neue Möglichkeiten für mehr Verständigung in schweizerischen Spitälern sich auftun werden!

  3. 26. August 2023

    Medienmeldung: Spione aus Eritrea arbeiten für Schweizer Migrationsbehörde – Bund leitet Untersuchung ein

    Informationen, die eritreische Geflüchtete während ihrer Asylanhörung preisgaben, wurden von den Dolmetscher*innen an die eritreischen Behörden weitergeleitet. Ein Betroffener erzählt von Einschüchterungsversuchen. Die Umstände wurden in Artikeln in der Zeitung Schweiz am Wochenende und auf dem Newsportal Watson am 26. August 2023 aufgedeckt. 

    Ein solcher Missbrauch der Rolle von Dolmetscher*innen läuft den im INTERPRET-Berufskodex festgehaltenen Prinzipen grundlegend entgegen: 
    Allparteilichkeit, Schweigepflicht und Transparenz sind zentrale Pfeiler der Dolmetscharbeit! 

    Ein breit abgestütztes Qualifizierungssystem und ein verbindlicher Berufskodex sind wesentliche Instrumente, um einem solchen Missbrauch entgegenzuwirken. 
    Sie schaffen klare Standards, auf die Fachpersonen und Institutionen sensibilisiert werden und an denen sie sich orientieren können. Die Politik muss endlich die Verankerung und Finanzierung des Dolmetschens als professionelle Dienstleistung angehen.

    INTERPRET arbeitet aktuell eng mit dem SEM zusammen, um die Bereiche Asyl und Justiz im neuen Qualifizierungssystem zu integrieren: Im neuen Qualifizierungssystem mit dem revidierten Fachausweis legen Dolmetschende den Schwerpunkt in einen der drei Bereiche Asyl & Justiz, Bildung & Soziales oder Gesundheit. Wir freuen uns über diesen wichtigen und nötigen Schritt.

  4. 2. Dezember 2022

    Kurzfilm zum Thema Health Equity

    Der Kurzfilm "Equity in healthcare: moving from the desirable to the necessary" von Vjosa Gervalla (albinfo.ch) wurde anlässlich des Health Equity Forum 2022 vom BAG am 1. Dezember 2022 erstmals öffentlich präsentiert. Er illustriert, dass wir über die Qualität unseres Gesundheitssystems nachdenken sollten und über seine Fähigkeit, alle Patientinnen und Patienten angemessen zu versorgen.

    Eine Übersicht über das weitere Programm des Health Equity Forum 2022 finden Sie hier.

  5. 22. Juli 2022

    Die Stadt Zürich baut das Übersetzungs- und Dolmetscherdienst in den Gesundheitsinstitutionen aus

    Nicht mehr ohne Dolmetscher zur Behandlung!
    Damit fremdsprachige Menschen bei gesundheitlichen Anliegen besser informiert und verstanden werden, startet die Stadt Zürich in den eigenen Gesundheitsbetrieben ein Pilotprojekt.

    https://www.stadt-zuerich.ch/.../2022/juni/220629a.html...

  6. 29. Juni 2022

    Und wenn Sie es wären?

    Sehen Sie Vice versa, den Kurzfilm (auf französisch), der anlässlich des 25-jährigen Bestehens des interkulturellen Dolmetschen im Kanton Waadt von Keerthigan SIVAKUMAR gedreht wurde, Regisseur und interkultureller Dolmetscher bei Appartenances.

  7. 27. Juni 2022

    Fachgespräch zum interkulturellen Dolmetschen in der Traumatherapie und die fehlende Finanzierung

    Im psychosozialen Versorgungsbericht 2022 der BAfF e.V. ist u.a. ab Seite 60 ein Fachgespräch zwischen Lena Emch-Fassnacht (INTERPRET), Prof. Dr. Mike Mösko und Dr. Barbara Schouten zum interkulturellen Dolmetschen, zur Bedeutung in der Traumatherapie sowie Fragen der fehlenden Finanzierung. 

  8. 21. Juni 2022

    ​Das Programm mamamundo wurde ausgezeichnet

    Mamamundo ermöglicht schwangeren Frauen mit geringen Deutschkenntnissen Geburtsvorbereitungskurse in ihren jeweiligen Muttersprachen. Das Programm wurde ausgezeichnet und in der Schweizerischen Ärztezeitung porträtiert. Wir freuen uns mit den Vermittelnden und Dolmetschenden für diese Auszeichnung!

  9. 13. Juni 2022

    Professionelles Dolmetschen bei Hilfsangeboten für traumatisierte Geflüchtete

  10. 10. März 2022

    Gesucht

    Sie sprechen ukrainisch und eine Amtssprache der Schweiz (DE, FR oder IT)? Sie möchten als Dolmetscher*in arbeiten? Bewerben Sie sich bei den Vermittlungsstellen Ihrer Region:

    www.inter-pret.ch/Vermittlungsstellen

  11. 28. Januar 2022

    Le poids du deuil chez les jeunes requérants d'asile

    « J’ai peur de les oublier – Deuil et accompagnement chez les adolescents requérants d’asile » publié par Javier Sanchis Zozaya, médecin psychiatre à l’Unité de Soin aux Migrants d’Unisanté
    Pour cet ouvrage, de nombreux témoignages de mineurs non accompagnées ont été recueillis dans le cadre de consultations psychothérapeutiques et des suivis dans des foyers d’accueil éducatif. Ce livre permet de mieux comprendre leur vécu, mais aussi les difficultés des professionnels qui les entourent. Il cherche à apporter des idées visant à mieux penser les prises en charge des jeunes migrants.

  12. 16. Dezember 2021

    Gesundheitsfachleute für Bedürfnisse von Asylsuchenden sensibilisieren

    Gewalterfahrung im Herkunftsland oder auf der Flucht, Verständigungsschwierigkeiten mit Gesundheitsfachleuten, wenig familiäre oder soziale Unterstützung: Die Gesundheit von Asylsuchenden bedarf besonderer Aufmerksamkeit.

    Ver­schiedene durch das Bundesamt für Gesundheit BAG unterstützte Studien beleuchten dieses Thema und verweisen auf Instrumente, um die Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden zu optimieren.
    Weiterlesen...

  13. 1. Dezember 2021

    BAG-Newsletter: Muttersprachliche Informationen zu Covid-19

    Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) stellt Informationen zu Covid-19 in verschiedenen Sprachen zur Verfügung.

    Wissenswertes zur Covid-19-Pandemie ist jetzt auf 21 separaten Webseiten nach Sprachen sortiert. Weiterlesen

    Faktenblätter zur Covid-Impfung können ebenfalls in verschiedenen Sprachen konsultiert werden. Weiterlesen

  14. 12. Oktober 2021

    Evaluation 2019-2021 von Femmes-Tische und Männer-Tische zeigt Erfolg und Optimierungsbedarf auf

    Femmes-Tische und Männer-Tische ist ein mehrsprachiges, niederschwelliges Programm der informellen Bildung für Personen mit Migrationserfahrung. Die Evaluation zeigt, wie die Gesprächsrunden bei den Teilnehmenden zu einem Wissenszuwachs, einem verstärkten (Verantwortungs-) Bewusstsein, zu positiveren Einstellungen und Verhaltensänderungen und damit zu einem Empowerment führen. 

    Optimierungsbedarf sieht die Evaluation unter anderem bei der Anerkennung der fachlichen Kompetenzen der Moderator*innen sowie bei der Rekrutierung von geeigneten Personen.

    In diesem Zusammenhang hat INTERPRET kürzlich das Projekt "Neuausrichtung interkulturelles Vermitteln" gestartet, das die Schulung, Anerkennung und Förderung der Kompetenzen von interkulturell Vermittelnden stärken und schweizweit harmonisieren soll.

  15. 17. September 2021

    NCBI-Newsletter

    NCBI Schweiz (National Coalition Building Institute) bezeichnet sich als "Brückenbauer-Institut" und engagiert sich für die gesellschaftliche und politische Partizipation von Migrant*innen und Geflüchteten, für interkulturelle Vermittlung und Konfliktprävention.

    Der September-Newsletter informiert über verschiedene Initiativen, Projekte, Weiterbildungen und Veranstaltungen, darunter: 

    • Partizipationsprojekte "Unsere Stimmen" und Flüchtlingsparlament
    • Projekt und Tagung zur Prävention von häuslicher Gewalt
    • Weiterbildungen für Fachpersonen zur psychischen Gesundheit von Geflüchteten und zu Eritrea
    • Kursangebote für Geflüchtete in der Kursreihe "Erfolgreiches Familienleben in der Migration"
  16. 22. Juni 2021

    BAG: Mehrsprachige Infos zur Covid-19-Impfung

    Damit möglichst alle in der Schweiz lebenden Personen einen guten Zugang zur Covid-19-Impfung und zum Testen erhalten, hat das Bundesamt für Gesundheit BAG folgende Informationsmaterialien in Sprachen der Migrationsbevölkerung erstellt:

    Entkräftung von Impfmythen (Videos in 16 Sprachen):

    Weitere aktuelle Informationen erhalten Sie im Newsletter Gesundheitliche Chancengleichheit. Bitte beachten Sie auch die Ausgabe der EKM-Zeitschrift terra cognita zum Thema «Corona: Auswirkungen auf den Migrationsbereich».

  17. 25. März 2021

    Positionspapier der FMH

    Dolmetschen fördert die Chancengleichheit und spart Kosten

    Sprachbarrieren verhindern oft, dass Patientinnen und Patienten ihre Symptome beschreiben können, richtig verstanden und somit adäquat therapiert werden – oder überhaupt Zugang zum Gesundheitswesen finden. Dies kann unnötige Kosten verursachen, weil überflüssige Tests angeordnet oder Situationen nicht rechtzeitig optimal behandelt werden. Professionelles Dolmetschen leistet hier unverzichtbare Dienste und ist sowohl im ambulanten wie stationären Bereich stark nachgefragt. (www.fmh.ch)

  18. 17. Februar 2021

    Mehrsprachige, aktuelle Infos zu Covid-19 und zur Impfung

    Informationen zu Covid-19 und zur Impfung müssen auch für Personen zugänglich sein, die keine Landessprache sprechen oder verstehen. Daher weist das Bundesamt für Gesundheit BAG darauf hin, wo Sie übersetzte Informationen zur Covid-19-Impfung und weitere mehrsprachig übersetzte Informationen zu Covid-19 finden. 

    INTERPRET übernimmt das Informationsschreiben des BAG und leitet es in Form dieses Newsletters an Sie weiter. 

  19. 4. Januar 2021

    Coronavirus: Erklärvideos zur Isolation in 16 Sprachen

  20. 27. Oktober 2020

    Schweizerische Gesundheitsbefragung 2017: Soziale Ungleichheit und körperliche Gesundheit / Gesundheit der Migrationsbevölkerung

    91% der Personen mit Tertiärabschluss schätzen ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein, bei den Personen ohne nachobligatorische Ausbildung sind es hingegen nur 66%. Personen mit einem niedrigen sozialen Status sind stärker von den Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Arthrose und Rückenschmerzen betroffen als Personen mit einem hohen sozialen Status. Die Unterschiede lassen sich teilweise auf die Bevölkerung mit Migrationshintergrund übertragen, vor allem zu Ungunsten der 1. Generation aus Südwest-, Ost- und Südosteuropa.

    Medienmitteilung des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom 27.10.2020

  21. 23. September 2020

    Finanzierung notwendiger Dolmetschdienste im Gesundheitswesen

    Stellungnahme vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) und INTERPRET

    Unabhängig vom Ausgang der Motion 19.4279 fordern wir: Es ist durch den Bundesrat, die Tarifpartner oder durch das KVG sicherzustellen, dass das Dolmetschen im Gesundheitswesen gesamtschweizerisch im ambulanten Bereich abgegolten wird. Zudem ist ein Monitoring durch den Bund einzurichten, welches überwacht, ob und in welchen Bereichen das Dolmetschen finanziert wird.

  22. 18. September 2020

    Marktanalyse des Dolmetschens im öffentlichen Dienst

    INTERFACE Politikstudien hat im Auftrag des SEM eine Analyse des Dolmetschmarkts erstellt. Die Autorinnen zeichnen das Bild eines stark fragmentierten Marktes, dem es in jeder Hinsicht an einheitlichen Standards und Vorgehensweisen fehlt. Dieser Befund ist an sich nicht erstaunlich. Die Marktanalyse zeigt aber deutlich auf, worin die Unterschiede zwischen den einzelnen Bereichen bestehen. Sie leistet damit einen guten Beitrag zu den laufenden Diskussionen und Überlegungen zur zukünftigen Ausgestaltung des (interkulturellen) Dolmetschens und Vermittelns in der Schweiz.

    2020_marktanalyse-des-dolmetschens-im-oeffentlichen-dienst-(1).pdf (PDF, 825.3 KB)
  23. 6. Mai 2020

    Schutzkonzept COVID-19 für das interkulturelle Dolmetschen und Vermitteln

    INTERPRET hat ein grobes Schutzkonzept verfasst, welches die wichtigsten Massnahmen in einer sehr allgemeinen Weise zusammenfasst. Es obliegt den zuständigen Institutionen, ein konkretes Schutzkonzept zu erarbeiten.

    schutzkonzept_covid-19_dolmetschen_d.pdf (PDF, 177.2 KB)
  24. 16. April 2020

    Corona: Mehrsprachige Informationen in Bern und Zürich

    Immer mehr Gemeinden und Kantone bieten ein umfangreiches Angebot an mehrsprachigen Materialien und Informations-Hotlines in mehreren Sprachen an. Zum Beispiel: 

    • Stadt Bern: Links zu den mehrsprachigen Seiten und Infos zum Coronavirus, inkl. ein Infoangebot via Telefon
    • AOZ / Stadt Zürich: Info-Materialien und muttersprachliche Hotlines
    • Kanton Zürich: FI-Bulletins & Flyer zum Coronavirus in mehreren Sprachen
  25. 23. März 2020

    Corona: NCBI Schweiz

    NCBI Schweiz hat zur aktuellen Corona-Lage auf Youtube Videos in den Sprachen Dari, Arabisch und Tigrinya hochgeladen, um Geflüchtete über die Situation aufzuklären. Besprochen werden: 

    • Was ist der Corona-Virus, was macht er, was spüre ich, wenn ich krank bin?
    • Was sagt die Schweizer Regierung, was sind die Regeln, wie muss ich mich verhalten?
    • Wie können wir uns schützen? Wieso ist es wichtig, dass wir uns schützen?
    • Wo bekomme ich noch mehr Informationen?  

    Tigrinya: https://www.youtube.com/watch?v=rrB9RVitG4k

    Arabisch: https://www.youtube.com/watch?v=q7A00hH7tJU

    Dari: https://www.youtube.com/watch?v=I_qtfNgBF0M 

  26. 23. März 2020

    Corona: Diaspora TV

    Der Facebook-Kanal von Diaspora TV Switzerland informiert in etlichen Videos zu Corona. 

    Infos finden sich auch direkt auf der Homepage von Diaspora TV.

  27. 4. März 2020

    Finanzierung des interkulturellen Dolmetschens im Gesundheitsbereich

    Faktenblatt von INTERPRET, März 2020

    Die Finanzierung der Dolmetschkosten ist weder national noch kantonal eindeutig bzw. einheitlich geregelt, obwohl Nutzen und Notwendigkeit professioneller Dolmetschleistungen allgemein anerkannt sind. Bis anhin haben die Tarifpartner keine allgemein akzeptierte Lösung gefunden, um die Diskrepanzen zwischen den Notwendigkeiten der Praxis und der ungenügenden Gesetzesgrundlage zu überbrücken.

    Dieses Faktenblatt stellt die zentralen aktuellen Entwicklungen dar. Abschliessend nimmt INTERPRET eine Beurteilung vor.

    2020_finanzierung-gesundheit.202012_d.pdf (PDF, 176.7 KB)
  28. 2. März 2020

    Gutachten zu Fragen der Kostenvergütung durch die Krankenversicherung für das interkulturelle Dolmetschen

  29. 21. Januar 2020

    Zwei neue Artikel

    Julia Brandenberg et al. publizieren zwei Artikel zu den Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung von Migrant*innen bzw. Asylsuchenden: 

  30. 3. Dezember 2019

    Motion 19.4279 "Notwendige Dolmetscherdienste in der Arztpraxis und im Ambulatorium" (S. Arslan)

    Der Bundesrat wird beauftragt, im Rahmen der Festsetzung der ambulanten Tarifstruktur eine Vergütung von notwendigen, zweckmässigen und wirtschaftlichen Dolmetscherkosten vorzusehen. 

    Der Bundesrat stellt fest:

    • Die Kosten für die Dolmetschdienste werden als integrierter Teil der Leistung zu Lasten der obligatorischen Krankenversicherung betrachtet, wenn professionelles Dolmetschen die einzige Lösung für die Ausführung einer medizinischen Untersuchung oder Behandlung ist und wenn es für deren therapeutischen Erfolg unabdingbar ist.
    • In der Psychotherapie und insbesondere in der Traumabehandlung kann die Beratungs- und Behandlungsqualität durch einen Dolmetscheinsatz verbessert werden, das Dolmetschen ist ein unverzichtbares Instrument.
    • Im ambulanten Bereich fliessen allfällige Dolmetschkosten in das TARMED-Kostenmodell ein. Die Dolmetschleistung kann gemäss der Definition im TARMED als technische, d.h. als nichtärztliche Personalleistung abgegolten werden.

    Der Bundesrat lehnt die Motion ab, weil er keinen Anlass sieht, die TARMED-Tarifstruktur in eigener Kompetenz anzupassen. Im Rahmen der Tarifautonomie sollen die Tarifpartner Kostenanteile für diesen Aufwand in die Tarife einfliessen lassen.

    Der Bundesrat unterstützt jedoch die neue Leseart des Art. 39 Abs. 1 Bst. E KVG gemäss GDK und BAG und weitet diese auf den ambulanten Bereich aus. 

  31. 3. Dezember 2019

    Interpellation 19.4357 "Finanzierung von interkulturellem Dolmetschern im ambulanten Bereich" (N. Gugger)

    Gugger fragt u.a., ob der Bundesrat eine Massnahme zur Finanzierung auf Bundesebene unterstützt, ob die Neuinterpretation von Art. 39 Abs. 1 Bst. E KVG gemäss GDK und BAG für stationäre und ambulante Leistungen gilt und wie die Finanzierung im ambulanten Bereich geregelt werden kann.

    Der Bundesrat stellt fest:

    • Die Kosten für die Dolmetschdienste werden als integrierter Teil der Leistung zu Lasten der obligatorischen Krankenversicherung betrachtet, wenn professionelles Dolmetschen die einzige Lösung für die Ausführung einer medizinischen Untersuchung oder Behandlung ist und wenn es für deren therapeutischen Erfolg unabdingbar ist.
    • In der Psychotherapie und insbesondere in der Traumabehandlung kann die Beratungs- und Behandlungsqualität durch einen Dolmetscheinsatz verbessert werden, das Dolmetschen ist ein unverzichtbares Instrument.
    • DRGs decken die Dolmetschkosten im stationären Bereich, das gilt auch für den stationären Bereich der Psychiatrie (Tarpsy).

    Der Bundesrat unterstützt die neue Leseart des KVG gemäss GDK und BAG. Im Rahmen der Tarifautonomie liegt es jedoch im Ermessen der Tarifpartner, die Dolmetschkosten einzuberechnen.

  32. 11. November 2019

    Analyse der Situation von Flüchtlingsfrauen

    Das Schweizerische Kompetenzzentrum für Menschenrechte (SKMR) hat eine Studie zur Situation von Flüchtlingsfrauen publiziert. In Bezug auf die Verständigung kommt die Studie zum Schluss:

    "Eine Grundproblematik in der Gewährleistung einer sachgerechten Unterbringung, Versorgung und Unterstützung von Frauen und Mädchen aus dem Asylbereich ist die sehr lückenhafte bis fehlende Bereitstellung von unabhängigen transkulturellen Dolmetschdiensten in Betreuungs-, Behandlungs- und Beratungssituationen. Über die Notwendigkeit transkultureller Dolmetschdienste sind sich die befragten spezialisierten Fachpersonen sowie die Leiter_innen und Betreuungspersonen in den Unterkünften einig. Auch die kantonalen Behörden sind sich des Problems bewusst, in den meisten Kantonen fehlen aber bisher Lösungen zur Finanzierung solcher Dienste."

  33. 17. Oktober 2019

    Gesundheitskompetenz. Verständlich informieren und beraten - Praxisleitfaden

    Gesundheitskompetent ist, wer im Alltag Entscheidungen treffen kann, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Die neueren Erkenntnisse zur Gesundheitskompetenz in der Schweiz zeigen jedoch, dass über die Hälfte der Bevölkerung Schwierigkeiten hat, Gesundheitsinformationen überhaupt zu verstehen, zu verarbeiten oder anzuwenden. Gefragt sind daher Strategien und Methoden für eine wirksamere Kommunikation – das interkulturelle Dolmetschen ist eine davon.

    Mit dem Praxisleitfaden will die Allianz Gesundheitskompetenz einen Beitrag dazu leisten. 

    Praxisleitfaden (PDF, 4.68 MB)
  34. 9. Oktober 2019

    2 Vorstösse zur Finanzierung des Dolmetschens im Gesundheitsbereich

    Motion 19.4279 "Notwendige Dolmetscherdienste in der Arztpraxis und im Ambulatorium" von Sibel Arslan

    Interpellation 19.4357 "Ärztinnen und Ärzte und Patientinnen und Patienten. Verstehen und verstanden werden - Finanzierung von interkulturellem Dolmetschern im ambulanten Bereich" von Niklaus-Samuel Gugger

  35. 9. Juli 2019

    Erhebliche Sprachbarrieren bei Haus- und Kinderärzten

    Studie von Fabienne Jäger et al. (2019) in: BMC Health Services Research

    Die Studie zeigt besorgniserregende medizinische Versorgungslage von fremdsprachigen Patient*innen auf. Aufgrund Sprachbarrieren berichten Haus- und Kinderärzte u.a. von folgenden Schwierigkeiten:

    • 45% der Kinder- und Hausärzte haben aufgrund einer Zusammenarbeit mit privaten Übersetzungshilfen Schwierigkeiten, emotionale und schwierige Themen zu besprechen
    • 50-60% der Kinder- und Hausärzte berichten von Schwierigkeiten bei der Diagnose und Therapie
    • 60-70% der Kinder- und Hausärzte haben den Eindruck, dass sie aufgrund der Sprachbarrieren keine qualitativ hochstehende Leistung erbringen können
  36. 20. Juni 2019

    Einsatzstatistiken zum interkulturellen Dolmetschen und Vermitteln 2018

    Zum ersten Mal seit der Erfassung der Einsatzstatistiken, haben 2018 die Einsatzzahlen nicht mehr zugenommen. Mit insgesamt rund 336'000 Einsatzstunden in 270'000 Einsätzen – oder über 900 Stunden / 730 Einsätzen pro Tag – bewegt sich die Nachfrage aber weiterhin auf sehr hohem Niveau.

    Insgesamt liegt der Anteil der von qualifizierten Dolmetschenden und Vermittelnden geleisteten Einsätze bei 53% und somit noch relativ weit von den Erwartungen und Zielen entfernt. Für INTERPRET stellt sich immer stärker die Frage, wie dieses Verhältnis verbessert werden kann. Die Bemühungen von INTERPRET im Bereich Qualifizierung und Öffentlichkeitsarbeit reichen dazu offensichtlich nicht aus, die weitere Einflussnahme liegt aber ausserhalb der Kompetenzen von INTERPRET.

  37. 18. April 2019

    Faktenblatt: Finanzierung des interkulturellen Dolmetschens im Gesundheitswesen durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP)

    Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) stellt Informationen zur Finanzierung des interkulturellen Dolmetschens zur Verfügung und hat eine Einordnung der Empfehlungen der GDK (Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren) zur Wirtschaftlichkeitsprüfung in einem Faktenblatt vorgenommen.

    Weitere Informationen zum interkulturellen Dolmetschen im Gesundheitsbereich und zur Frage der Finanzierung finden Sie ebenfalls bei INTERPRET unter: Interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln > Gesundheit.

  38. 14. Februar 2019

    Die Polizei in der pluralen Gesellschaft

    Die Zeitschrift für Polizeiarbeit und Polizeiforschung geht im format magazine Nr.8 (2018) auf verschiedenen Aspekte der pluralen Gesellschaft ein. Das interkulturelle Dolmetschen als zentrale Dienstleistung in der Zusammenarbeit mit fremdsprachigen Personen wird in zwei Artikeln angesprochen: 

    • Dolmetschen in Ermittlungs- und Gerichtsverfahren: Mehr Sichtbarkeit für eine "unsichtbare" Tätigkeit (Lena Emch-Fassnacht, S. 52-57)
    • Dolmetschen bei der Polizei, vor Gericht und beim Migrationsamt: Einblicke in das Lerndesign mit integrierten Praxistagen (Christof Maag, S. 58-63)

    Die beiden Artikel finden Sie als pdf zum Download in der Infothek von INTERPRET. 

  39. 13. Februar 2019

    Neuer Flyer von INTERPRET

    Der Flyer kann als Print-Produkt (A5 hochformat, beidseitig bedruckt, 300 g/m2) bei INTERPRET gratis bestellt werden. 

    Der Flyer fasst die wichtigsten Elemente einer erfolgreichen Zusammenarbeit aus Sicht der professionellen Dolmetschenden und Fachpersonen zusammen. 

    trialog_flyer_a5_de_web.pdf (PDF, 506 KB)
  40. 12. Februar 2019

    Psychische Gesundheit von traumatisierten Asylsuchenden: Situationsanalyse und Empfehlungen

    In Bezug auf die psychische Gesundheit von traumatisierte Asylsuchenden haben die Autor*innen 7 zentrale Herausforderungen und entsprechende Lösungsvorschläge herausgearbeitet: 

    1. Fehlende Früherkennung und Diagnose (z.B. in den Asylzentren aufgrund fehlendem Wissen/Sensibilisierung), keine Weitervermittlung, unzureichende Information
    2. Herausforderungen auf Seiten der Patient*innen, wie: Eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten; Vorurteile, Angst vor Stigmatisierung; mangelnde Vertrautheit mit Diagnosen und Behandlungsansätzen; fehlendes Vertrauen/Unsicherheit, mangelnde Health Literacy
    3. Unzureichende Anzahl spezialisierter Angebote, dadurch lange Wartefristen
    4. Fehldiagnose und inadäquate Behandlung
    5. Fehlende niederschwellige psychosoziale Angebote
    6. Schwierigkeiten beim Informationsfluss und der Zusammenarbeit (bspw. beim Übergang vom Bundeszentrum ins kantonale Durchgangszentrum und von da in die Gemeinde)
    7. Fehlende Finanzierung, keine Kostendeckung (z.B. Finanzierung Übersetzung)

    Interface, Juni 2018, Bericht zuhanden des Bundesamts für Gesundheit, Sektion Gesundheitliche Chancengleichheit

  41. 9. Januar 2019

    Zum Telefon- und Videodolmetschen im Gemeinwesen und im Gesundheitswesen

    Positionspapier des deutschen Bundesverbands der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ)

    Der BDÜ bezieht sich im Positionspapier ausdrücklich auf Dolmetscheinsätze bei Gesprächssituationen in Ämtern, Behörden, Nichtregierungsorganisationen (NGO), in Krankenhäusern sowie ähnlichen Settings. Da Gespräche in diesen Bereichen oft sehr persönliche, gar intime und emotionale Inhalte zum Thema haben und es sich in der Regel um hierarchisierte Kommunikationssituationen handelt, ist die Tätigkeit des Dolmetschers mit hohen Anforderungen verbunden.

    Der Bedarf an Dolmetschleistungen hat merklich zugenommen, das Telefon- und Videodolmetschen eröffnet neue Möglichkeiten. Die technische Weiterentwicklung entsprechender Plattformen wie auch der maschinellen Übersetzung birgt aber aus Expertensicht auch einige Hürden und Gefahren. Für welche Settings im sogenannten Community Interpreting solche Dienste geeignet sein können und was es dabei zu beachten gilt, hat der BDÜ in seinem Positionspapier „Zum Telefon- und Videodolmetschen im Gemeinwesen und im Gesundheitswesen“ zusammengestellt.

    INTERPRET unterstützt die Inhalte und Schlussfolgerungen voll und ganz.

  42. 17. Dezember 2018

    Hamburgische Bürgerschaft ermöglicht geflüchteten Menschen sprachliche Verständigung in der ambulanten Gesundheitsversorgung

    Wie kann man in Deutschland fachgerechte medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, wenn es keine/n BehandlerIn gibt, die/der beispielsweise Tigrinya spricht und so geflüchteten Menschen aus Eritrea helfen kann?

    Hamburg hat als erstes Bundesland eine Antwort auf diese Frage gefunden. Die 5.000 ambulant tätigen ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen in Hamburg können kostenlos auf qualifizierte SprachmittlerInnen zurückgreifen, so dass psychisch erkrankten wie auch behinderten Geflüchteten ein Zugang zur gesundheitlichen Regelversorgung ermöglicht wird.

  43. 9. November 2018

    Nationaler Telefondolmetschdienst

    Seit 2011 nimmt der nationale Telefondolmetschdienst (TDD) an allen Wochentagen Anrufe entgegen und vermittelt geeignete Dolmetschende. Der nationale Telefondolmetschdienst wird von AOZ Medios betrieben und durch das BAG unterstützt. Ab April 2019 wird er durch regionale Angebote ersetzt; bis dahin steht er in seiner jetzigen Form noch unverändert zur Verfügung.

    Der Entscheid zugunsten einer Neuausrichtung des Telefondolmetschens wurde durch das BAG und AOZ gemeinsam getroffen. Er basiert auf einem von AOZ verfassten Bericht, der die bisherigen Erfahrungen mit dem Telefondolmetschen resümiert und Optionen für die Zukunft darstellt.

    Telefondolmetschen in neuer Form

    Ab April 2019 wird das Telefondolmetschen in der Schweiz nicht mehr national, sondern sprachregional angeboten. AOZ wird weiterhin einen Telefondolmetschdienst für die Deutschschweiz betreiben. Für die Romandie und die italienische Schweiz werden sprachregionale Angebote zur Verfügung stehen. Aktuelle Angebote finden Sie in der Rubrik Regionale Vermittlungsstellen, Informationen zum Telefondolmetschen in der Rubrik Interkulturelles Dolmetschen

  44. 18. Oktober 2018

    SEM vergibt Mandate für Beratung und Rechtsvertretung in den Bundesasylzentren

    Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat die Mandate für die Beratung und Rechtsvertretung von Asylsuchenden in den Bundesasylzentren ab März 2019 vergeben. Folgende Organisationen bzw. Bietergemeinschaften werden in den 6 Asylregionen für die Umsetzung des Rechtsschutzes verantwortlich sein:

    • Nordwestschweiz: HEKS
    • Bern: Berner Beratungsstelle für Menschen in Not / Schweizerisches Arbeiterhilfswerk SAH
    • Westschweiz: Caritas Schweiz
    • Tessin und Zentralschweiz: Caritas Schweiz / SOS Ticino
    • Ostschweiz: HEKS
    • Zürich: Berner Beratungsstelle für Menschen in Not / Schweizerisches Arbeiterhilfswerk SAH

    INTERPRET gratuliert den betreffenden Organisationen.

    Die Umsetzung der Beratung und Rechtsvertretung wird in den allermeisten Fällen nur mit Hilfe von Dolmetschenden möglich sein. Das heisst, dass die Qualifikation und Betreuung der Dolmetschenden für die Qualität der Leistungen im Rechtsschutz von entscheidender Bedeutung sind. INTERPRET weist in diesem Zusammenhang auf zwei wichtige Angebote hin:

    • Mit dem Modul 4a, Dolmetschen in der Rechtsberatung im Asylverfahren des Qualifizierungssystems steht ein auf die Dolmetschtätigkeit im Rahmen des Rechtsschutzes fokussiertes Bildungsangebot zur Verfügung;
    • Mit der Dolmetschsprachprüfung von INTERPRET wiederum existiert ein standardisiertes, etabliertes Überprüfungsinstrument, welches die vom SEM verlangte sprachliche Mindestqualifikation der im Rechtsschutz zum Einsatz kommenden Dolmetschenden auf dem verlangten Niveau (mündlich C1) attestiert.

    Für weitere Informationen und Beratung stehen wir gerne zur Verfügung.

  45. 14. September 2018

    Es ist unbestritten, dass professionelle interkulturell Dolmetschende in der psychotherapeutischen Behandlung eingesetzt werden sollten

    Schlussbericht "Zugänge schaffen – Dolmetschunterstützung für traumatisierte Personen in der Psychotherapie", Pilotprojekt 2016-2018

    Das Staatssekretariat für Migration (SEM) lancierte im März 2016 das zweijährige Pilotprojekt "Zugänge schaffen – Dolmetschunterstützung für traumatisierte Personen in der Psychotherapie". Insgesamt haben 20 grössere und kleinere Institutionen aus 12 Kantonen am Pilotprojekt teilgenommen. Das Projekt wurde evaluiert. Die Evaluationsergebnisse liegen vor.

  46. 13. September 2018

    impuls (3/2018): Gleichstellung und Asyl

    Im aktuellen impuls, dem Magazin des Departements Soziale Arbeit (BFH), werden eine ganze Reihe spannender Fragen besprochen: 

    • Wie begegnet die Soziale Arbeit der wachsenden ethnisch-kulturellen Vielfalt in europäischen Grossstädten? (Prof. E. Ammann Dula, S. 12)
    • Wie können Menschen, die unter den Folgen traumatischer Erfahrungen leiden, adäquat unterstützt werden? (M. Münger, S. 16)
    • Wie können die Bedürfnisse von benachteiligten Menschen erkundet werden? (Dr. C. Michel, A. Eggli, S. 24)
    • Mit welchen gleichstellungsbezogenen Herausforderungen sind geflüchtete Menschen und Mitarbeitende des Asylbereichs konfrontiert? Wo besteht Handlungsbedarf? (C. Schuwey, S. 28)
  47. 11. September 2018

    Broschüre zu Flucht und Trauma

    Umgang mit geflüchteten, traumatisierten Kindern und Jugendlichen in Sozialpädagogischen Institutionen und Pflegefamilien

    Integras hat in Zusammenarbeit mit der Zürcher Arbeitsgruppe Kind und Trauma (ZAKT) und den beiden Verbänden Curaviva und PACH eine sechsseitige Broschüre erarbeitet. Sie bietet konkrete Informationen und Unterstützung für Fachpersonen, die mit geflüchteten, traumatisierten Kindern und Jugendlichen arbeiten und/ oder leben. Ein Fachnachmittag im Dezember bietet zusätzlich die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Mehr Informationen bei Integras oder INTERPRET>Veranstaltungen. 

  48. 25. Juni 2018

    Ausschreibung Rechtsschutz im neuen Asylverfahren

    Am 18. Juni 2018 hat das SEM die seit langem erwartete Ausschreibung für die Beratung und Rechtsvertretung in den Bundesasylzentren lanciert. Diese stellt einen wichtigen Pfeiler des neuen Asylverfahrens dar, welches per 1. März 2019 in Kraft gesetzt wird.

    INTERPRET hat bereits im März 2017 in einem Positionspapier darauf hingewiesen, dass die unentgeltliche Beratung und Rechtsvertretung in sehr vielen Fällen nur mit Hilfe einer Verdolmetschung möglich sein wird und dass im Hinblick darauf sowohl quantitative als auch qualitative Überlegungen und Vorarbeiten zu leisten sind (siehe unten für Positionspapier). 

    Mit Erleichterung nimmt INTERPRET zur Kenntnis, dass die Ausschreibung minimale Vorgaben in Bezug auf die Qualifizierung der Dolmetschenden enthält und im  Rahmen der Eingabe konkrete Überlegungen zum Dolmetschen verlangt werden. Dass ein "Konzept Verdolmetschung" Bestandteil der Eingabe sein muss, und dass dieses Konzept bei der Beurteilung der Eingaben zu 10% gewichtet wird, stimmt zuversichtlich. Die Verfügbarkeit qualifizierter Dolmetschender und die Qualität der Verdolmetschung wird letztlich für die Qualität der Beratung und Rechtsvertretung von entscheidender Bedeutung sein.

    interpret_positionspapier_dolmetschen-in-b_rv.pdf (PDF, 217.6 KB)
  49. 22. Juni 2018

    Sur le rôle des interprètes dans la procédure d'asile

    terra cognita 32, La gestion des migrations en point de mire
    Entretien avec Marie-Sylvie Cockerell

    Les auditions des requérants d’asile n’ont rien d’un tête-à-tête intimiste : auditeur représentant des oeuvres d’entraide, procès-verbaliste, interprète, représentant légal … Autant d’acteurs à la place et aux tâches bien définies. A la lecture des indications du Secrétariat d’Etat aux migrations SEM s’agissant du rôle de l’interprète, on voit presque ce dernier s’effacer devant nous. « Etre neutre », « prendre de la distance », éviter « d’exprimer un jugement ou des émotions » …

    Lire l'article

  50. 21. Juni 2018

    Terra Cognita 32/2018: Migrationsverwaltung im Fokus

    «Migrationsverwalterinnen» und «-verwalter» haben gemeinhin einen schweren Stand. Für die einen sind sie Profiteure einer «aufgeblasenen Asyl- und Integrationsindustrie», für die anderen sind sie Vollstrecker eines «unmenschlichen Migrationsregimes». Wie aber sieht es hinter den Kulissen von Migrationsämtern, von Asylzentren, von Einbürgerungsbehörden und von Integrationsfachstellen aus? Wer sind die Menschen und welchen Spielraum haben sie bei der Auslegung?

  51. 18. Mai 2018

    Studie zur Qualitätssicherung im interkulturellen Dolmetschen

    INTERPRET hat beim Büro Brägger eine Studie zur Qualitätssicherung im Bereich des interkulturellen Dolmetschens in Auftrag gegeben. Die Resultate zeigen, dass die Mehrheit der regionalen Vermittlungsstellen zwar grosse Anstrengungen für die Qualitätssicherung unternimmt, ein einheitliches Vorgehen jedoch nicht vorhanden ist. Die 2012 von INTERPRET formulierten "Qualitätskriterien für Vermittlungsstellen", die lediglich empfehlenden Charakter hatten, sind nur teilweise realisiert. So besteht beispielsweise bei der (Mindest-) Qualifikation der interkulturell Dolmetschenden, und insbesondere in Bezug auf das sprachliche (Mindest-) Niveau in der jeweiligen Amtssprache, Handlungsbedarf.

  52. 2. Mai 2018

    Empfehlungen zur Wirtschaftlichkeitsprüfung: Ermittlung der effizienten Spitäler nach Art. 49 Abs. 1 KVG

    Übersetzungs- und Dolmetscherdienste sind als anrechenbare Kosten zu betrachten

    Verabschiedet durch den Vorstand der GDK am 1. März 2018

    Gemäss Gesetzesauslegung durch die GDK sind zur Erfüllung des Leistungsauftrags nach Art. 39 Abs. 1 Bst. E KVG Übersetzungs- oder Dolmetscherdienste (zwecks Gewährleistung des sprachlichen Verständnisses als Voraussetzung der Indikations- und Behandlungsqualität) zwingend zu gewährleisten und damit Bestandteil der Fallpauschale und nicht durch die OKP separat zu vergüten. (S. 8 bis 9)

  53. 27. März 2018

    Jahresbericht 2017 von INTERPRET

    Das Jahr 2017 wird den Mitarbeitenden der INTERPRET-Geschäftsstelle als ausserordentlich intensives Jahr in Erinnerung bleiben. 

    INTERPRET-intern stand insbesondere die Übersiedelung der Qualifizierungsstelle von Bellinzona nach Bern an. Verschiedene externe zukunftsweisende Projekte beschäftigten INTERPRET im Jahr 2017 - und werden dies auch weiterhin tun: Herausforderungen und Chancen einer gemeinsamen Vermittlungsplattform, das Videodolmetschen als neues Dolmetschformat, die langfristige Verankerung und nachhaltige Lösung der Finanzierung des interkulturellen Dolmetschens im Gesundheitswesen oder das Dolmetschen im neuen Asylverfahren sind einige wichtige Themenbereiche.

    Wir freuen uns, Ihnen in Form des vorliegenden Jahresberichts einen kleinen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten von INTERPRET zu gewähren.

    Das INTERPRET-Team

  54. 23. März 2018

    Die Gesundheitsversorgung von asylsuchenden Frauen verbessern

    Kanton Bern, Parlamentarischer Vorstoss (201-2017) von Hasim Sancar & Nathalie Imboden (Grüne), Antwort des Regierungsrates (286/2018) vom 14. März 2018

    Der Regierungsrat wird beauftragt, dass 

    1. der Kanton Bern ein Konzept zur integrierten Gesundheitsversorgung erarbeitet (in Anlehnung an die Praxis im Kanton Waadt)
    2. der Kanton Bern ein System für die Wirkungsmessung erarbeitet, das vom Wohlbefinden der Bewohnerinnen der Unterkünfte in Bern ausgeht
    3. der Kanton Bern für Gesundheitsversorgung, Arzttermine, Therapien von Asylsuchenden Übersetzungsdienste zur Verfügung stellt

    Der bernische Regierungsrat sieht zwar Handlungsbedarf bei der Betreuung von schwangeren Asylsuchenden, doch will er diese aus "finanzpolitischen Überlegungen" nicht finanzieren. 

    INTERPRET bedauert die Haltung des Berner RR sehr. Eine medizinische Behandlung ohne verständnisvolle Kommunikation ist nie zielführend, befriedigend und vertrauensfördernd. Und Folgekosten durch wiederholte und unnötige Behandlungen sind nicht selten das Resultat.

  55. 19. März 2018

    Ausschreibung für die Rechtsberatung in den Bundeszentren der sechs Asylregionen

    12.3.2018, Fragestunde im Parlament:

    NR Balthasar Glättli fragt:

    Mit der Antwort auf die Fragen 17.5353 und 17.5348 stellte der Bundesrat in Aussicht, bei oben genannter Ausschreibung Qualitätskriterien für die Dolmetscherinnen und Dolmetscher der Rechtsvertretung aufzunehmen.

    1. Welche Qualitätskriterien werden nun tatsächlich aufgenommen?
    2. Wo stehen die Anstrengungen des SEM, zusammen mit dem Fedpol und der Bundesanwaltschaft einen Lehrgang zum eidgenössisch diplomierten Behördendolmetscher bzw. zur eidgenössisch diplomierten Behördendolmetscherin zu lancieren?

    Vor dem Hintergrund eines Submissionsgesuchs ist die Antwort des Bundesrates zwar verständlich aber leider trotzdem sehr unbefriedigend. 

  56. 29. Januar 2018

    Gesundheitsversorgung für Asylsuchende in Asylzentren des Bundes und in den Kollektivunterkünften der Kantone

    Konzept zur Sicherstellung der Erkennung, Behandlung und Verhütung von übertragbaren Krankheiten sowie des Zugangs zur notwendigen Gesundheitsversorgung

    Bundesamt für Gesundheit BAG, Oktober 2017

    Das BAG fordert u.a. die Sicherstellung der sprachlichen Verständigung durch professionelle Dolmetschende via Telefon und vor Ort (Kap. 3.10), sowie die Weiterbildung und Sensibilisierung von Pflegefachpersonen und Zentrumsärzten auf migrationsspezifische und transkulturelle Themen (Kap. 3.12). 

  57. 21. Dezember 2017

    Frohe Festtage

    INTERPRET wünscht frohe Feiertage und viel Elan und Freude im neuen Jahr! 

    Unser Büro ist vom 23.12.2017 bis am 7.1.2018 geschlossen. Wir freuen uns, im Jahr 2018 wieder von Ihnen zu hören.

  58. 12. Dezember 2017

    Rechtsschutz im Pilotbetrieb Westschweiz: SEM vergibt Mandat an Caritas Schweiz

    Das Staatssekretariat für Migration (SEM) beauftragt Caritas, in den Bundesasylzentren in Boudry (NE) und Giffers (FR) ab April 2018 den Rechtsschutz sicherzustellen. Es gingen drei Offerten ein, gemäss SEM erfüllt Caritas Schweiz die qualitativen Anforderungen am besten und hat das wirtschaftlich günstigste Angebot eingereicht.

    INTERPRET hofft, dass trotz dem "wirtschaftlich günstigsten Angebot" die qualitativen Anforderungen auch beim interkulturellen Dolmetschen gebührend berücksichtigt werden. Das erfordert eine gute Ausbildung und Begleitung sowie adäquate Anstellungsbedingungen für professionelle interkulturell Dolmetschende. 

  59. 11. Dezember 2017

    Forderungen zur adäquaten Begleitung und Versorgung von traumatisierten Kindern und Jugendlichen

    Resolution der nationalen Fachtagung 2017 "Wege aus dem Trauma: Perspektiven für geflüchtete Kinder und Jugendliche" der Partnerorganisationen Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK), Allianz für die Rechte der Migrantenkinder (ADEM) und der Verbund der Schweizer Ambulatorien „Support for Torture Victims“: 

    Alle Kinder und Jugendlichen, auch geflüchtete, haben unveräusserliche Rechte. Diese Rechte sind in der durch die Schweiz 1997 ratifizierten UN-Kinderrechtskonvention sowie in den weltweit geltenden Menschenrechten verankert.

    Unter anderem fordert die Resolution unter Punkt 1, dass professionelle Dolmetschende mit transkulturellen Kompetenzen vergütet werden müssen, damit der Zugang zu spezialisierten Psychotherapieangeboten gewährleistet ist.

  60. 22. November 2017

    Wo Dolmetschen Pflicht ist

    In etlichen Ländern sind Dolmetscher in Spitälern kostenlos. Die Schweiz hinkt hinterher.

    Beim Bundesamt für Gesundheit ist das Thema seit Jahren auf der Traktandenliste, es gibt zahlreiche Studien dazu, die alle zum selben Schluss kommen: Übersetzungsleistungen sollten von der Grundversicherung übernommen werden.

    TagesAnzeiger 22.11.17 (PDF, 99.8 KB)
  61. 18. November 2017

    Missverständnisse im Gebärsaal

    TagesAnzeiger, 18.11.2017

    Werdenden Müttern in der Schweiz steht ein hoch professionelles Versorgungssystem zur Verfügung. Fremdsprachige Frauen können davon aber oft zu wenig profitieren – mit teils tragischen Folgen. Die Autorin bezieht sich u.a. auf die Studie «Barrierefreie Kommunikation in der geburtshilflichen Vorsorge» von 2017. Der Artikel des TagesAnzeiger wurde von weiteren Medien aufgenommen (Blick, Blick am Abend, 20 Minuten).

  62. 6. November 2017

    H+ fordert Aufnahme von Dolmetschleistungen in KVG-Katalog

    Obwohl Dolmetschen medizinisch sinnvoll und notwendig ist und das BAG dies fördert, fehlt die Abgeltung im KVG. H+ fordert eine Aufnahme in den KVG-Leistungskatalog.

    Weiter heisst es im Artikel: "Der Gesetzgeber nimmt eine teurere Behandlung in Kauf, wenn es aufgrund von Sprachmissverständnissen zu Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen kommt. Dies widerspricht dem grundlegenden Gedanken des KVG, nämlich der Wirtschaftlichkeit, auf die sich die Krankenversicherer gerne berufen."

  63. 23. Oktober 2017

    Professional Education and Training for Community Interpreting in Switzerland

    Towards New Fields of Work
    Neela Chatterjee (INTERPRET): 2017

    Der Artikel entstand im Rahmen der 6. internationalen Konferenz Public Service Interpreting and Translating (PSIT6) / Community Interpreting and Translation, welche im März 2017 an der Universität Alcalá in Madrid, Spanien stattfand.

    Community Interpreting in Switzerland (PDF, 140.7 KB)
  64. 26. September 2017

    Empfehlungen der EKM zur Neustrukturierung des Asylbereichs

    Die Eidgenössische Migrationskommission (EKM) nimmt zur Neustrukturierung des Asylbereichs Stellung. Die EKM empfiehlt, bei der Umsetzung dem Schutzgedanken höchste Priorität einzuräumen. In Bezug auf die Verständigung schlussfolgert sie:

    Qualifizierte Dolmetscher in allen Phasen des Verfahrens
    Der umfassenden Information und erfolgreichen Verständigung kommt im gesamten Asylverfahren eine Schlüsselrolle zu. In der Vorbereitungsphase und in allen wesentlichen Verfahrensschritten sollten deshalb qualifizierte interkulturell Dolmetschende zur Verfügung stehen. Auch im Bereich der Unterbringung sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Dolmetscherdienste zurückgreifen können.

  65. 30. August 2017

    Interkulturelles Dolmetschen in der geburtshilflichen Versorgung

    Die Autorinnen der Studie "Sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung von Frauen und ihren Säuglingen in Asylunterkünften in der Schweiz" präsentieren eine Situationsanalyse und Empfehlungen.

    Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesundheitsversorgung der asylsuchenden Frauen von zahlreichen Brüchen und einer lückenhaften Informationsübermittlung geprägt ist. Dolmetschdienste sind aufgrund fehlender Finanzierung nicht garantiert. Die Empfehlung 8 lautet daher: "Interkulturelles Dolmetschen in der geburtshilflichen Versorgung finanziell regeln und sicherstellen."

  66. 30. August 2017

    Barrierefreie Kommunikation in der geburtshilflichen Versorgung

    Die Autorinnen des Projektberichts schlussfolgern: "Die mangelnde Kenntnis des schweizerischen Gesundheitssystems erschwerte es den Nutzerinnen zu erkennen, mit welchen Anliegen sie sich an die Fachpersonen wenden konnten. Den Dolmetschenden gelang es aufgrund ihrer Kenntnisse des Herkunftslandes manchmal besser, die Anliegen der Nutzerinnen einzuordnen und sie konnten die Ziele der Fachpersonen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen mit dem hiesigen Wertsystem manchmal besser verstehen. Sie erkannten dadurch eher, welche Informationen den Nutzerinnen in ihrer Situation fehlten."

    Empfehlung 3 der Studie lautet darum: Interkulturelles Dolmetschen in der geburtshilflichen Versorgung muss geregelt und gesichert sein.

  67. 13. Juli 2017

    INTERPRET kommentiert NEK-Stellungnahme

    Gesundheitsversorgung für fremdsprachige Zugewanderte. Ethische Fragen zur Bedeutung des interkulturellen Dolmetschens (Stellungnahme Nr. 27/2017 der Nationalen Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin NEK)

    INTERPRET begrüsst das Engagement der NEK wie auch die Stossrichtung der Stellungnahme sehr und ergänzt die Empfehlungen der NEK durch folgende Forderungen:

    • Die gesetzliche Regelungslücke für die Finanzierung der Dolmetscheinsätze muss behoben werden. Eine nationale und einheitliche Regelung für die gesamte Gesundheitsversorgung (stationärer und ambulanter Bereich) muss angestrebt werden.
    • Die Zuständigkeiten für die Dolmetschkosten sind verbindlich und einheitlich zu definieren. Dabei ist auch eine Übernahme der Dolmetschkosten durch die Grundversicherer in Betracht zu ziehen.
    • Die Qualifizierung von interkulturell Dolmetschenden und Vermittelnden nach einheitlichen, anerkannten Standards muss sichergestellt sein.
  68. 13. Juli 2017

    Bedeutung des Dolmetschens im neuen Asylverfahren

    Der von INTERPRET verfasste Artikel im Babylonia 1/2017 ist nun online einsehbar.

    Am 5. Juni 2016 hat die Bevölkerung die Änderung des Asylgesetzes für beschleunigte Verfahren angenommen. Um das Dolmetschen im zukünftigen Asylwesen den Anforderungen entsprechend ausgestalten zu können, sind auf drei Ebenen Lösungen gefragt: Erstens muss eine ausreichende Anzahl qualifizierter Dolmetschender verfügbar sein. Zweitens müssen die Dolmetschenden für die spezifischen Anforderungen des Asylbereichs qualifiziert sein. Und drittens müssen organisatorische Fragen und methodische Überlegungen (Dolmetschen vor Ort, via Telefon oder Video) bedacht werden. Eine sorgfältige Umsetzung bietet die Chance, dem Dolmetschen die Bedeutung zuzugestehen, die es in Anbetracht seiner zentralen Funktion verdient.

  69. 13. Juli 2017

    Zugang zu adäquater Traumabehandlung dank interkulturellem Dolmetschen

    Der von INTERPRET verfasste Artikel im Babylonia 1/2017 ist nun online einsehbar.

    Psychotherapeutische Arbeit funktioniert praktisch vollständig über Sprache. Traumata wirken sich aber auch dahingehend aus, dass der Erwerb einer neuen Sprache erschwert und verlangsamt wird. Gleichzeitig ist erwiesen, dass eine Behandlung effizienter und nachhaltiger ist, wenn sie möglichst früh stattfindet. Die Lösung liegt in der Zusammenarbeit mit interkulturell Dolmetschenden. Ambulatorien für Folter- und Kriegsopfer bieten spezialisierte Therapieangebote an und verfügen über langjährige Erfahrungen in dieser Zusammenarbeit. Das interkulturelle Dolmetschen wird dort als fester Bestandteil der Strukturen und Prozesse betrachtet und die Arbeit der interkulturell Dolmetschenden ist als unabdingbare Unterstützungsleistung für den medizinischen Heilungsvorgang anerkannt.

  70. 22. Juni 2017

    Deutscher Ärztetag fordert gesetzliche Regelung zur Finanzierung von Dolmetschleistungen

    Der 120. Deutsche Ärztetag fordert Bund, Länder und Kommunen auf, eine qualifizierte Sprach- und Kulturmittlung für Asylsuchende und Geflüchtete zu ermöglichen. Die Integration in die medizinische Regelversorgung und in die psychotherapeutische Versorgung ist ohne adäquate und bezahlte Dolmetscherleistung in den meisten Fällen nicht auf dem qualitativ notwendigen fachlichen Niveau zu gewährleisten.

    Der Ärztetag stellt darum fest:

    • Sprachmittler-/Dolmetscherleistungen gehörden gerade in den ersten Jahren zur medizinischen Basisversorgung (...).
    • Die Sicherstellung der Gesundheit gehört zu den hoheitlichen Aufgaben des Staates in der Sorge um Geflüchtete und Asylsuchende (...).
    • Erschwerend kommt hinzu, dass durch uneinheitliche Angebote und Versorgungsleistungen im föderalen System eine Orientierung von Asylsuchenden und Geflüchteten über Bundeslandgrenzen hinweg schwerfällt (...).
    • Wo das Regelsystem überlastet ist, sollten innovative Ansätze zur gesundheitlichen Versorgung von Migranten eingesetzt werden (...).

    Beschlussprotokoll des Deutschen Ärztetages (S. 128-129)

  71. 21. Juni 2017

    Interkulturelles Dolmetschen in der psychiatrischen Behandlung

    Interpellation (17.3077) von Nationalrätin Marianne Streiff-Feller (EVP):
    Aufgrund eingeschränkter Kommunikationsmöglichkeiten und mangelhafter interkultureller Kompetenzen der behandelnden Ärzte bestehen ausgewiesene Lücken in der psychiatrischen Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund. Mit dem Ziel, diese zu schliessen, bitte ich den Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen:

    1. Ist dem Bundesrat bekannt, dass eine adäquate psychiatrische Behandlung häufig nicht oder nur eingeschränkt möglich ist?
    2. Welche Möglichkeiten bestehen seitens des Bundes, durch die Schliessung der genannten Lücke zur Erhöhung der Wirksamkeit und Effizienz psychiatrischer Behandlungen für diese besonders vulnerable Zielgruppe beizutragen?
    3. Was kann der Bund beitragen, damit den entsprechenden Leistungserbringern die Abrechnung der Kosten für die Dolmetscherleistungen in der psychiatrischen Versorgung ermöglicht werden kann?

    (Gekürzte Fassung)

  72. 7. Juni 2017

    HEKS Linguadukt beider Basel: Sprachbrücken zwischen den Kulturen bauen

    Die interkulturellen Dolmetscherinnen und Vermittlerinnen von Linguadukt ermöglichen die Verständigung zwischen Sprachen und Kulturen. Das Angebot war 2016 gefragter denn je. (Jahresbericht 2016 der HEKS Regionalstelle beider Basel)

    HEKS Linguadukt beider Basel: Sprachbrücken bauen (PDF, 575.7 KB)
  73. 7. Juni 2017

    HEKS Regionalstelle beider Basel - MEL: Migrantinnen auf ihre Rolle im Trialog vorbereiten

    MEL bildet interkulturell Dolmetschende und interkulturelle BrückenbauerInnen aus - MigrantInnen, welche die Kommunikation zwischen ihren Landsleuten und einheimischen Fachlauten erleichtern. Ein Höhepunkt des Jahres 2016 war die gut besuchte Fachtagung "Flucht und Trauma". (Jahresbericht 2016 der HEKS Regionalstelle beider Basel)

    MEL: MigrantInnen auf ihre Rolle vorbereiten (PDF, 591 KB)
  74. 6. Juni 2017

    HEKS Linguadukt AG/SO: Neu auch im Kanton Solothurn offizielle Vermittlungsstelle

    Die 125 interkulturellen DolmetscherInnen und VermittlerInnen von "Linguadukt AG/SO" sorgen in über 40 Sprachen dafür, dass sich MigrantInnen und Fachleute verständigen können.Das Programm geniesst in beiden Kantonen den Status als offizielle Vermittlungsstelle für interkulturelles Dolmetschen.(Jahresbericht 2016 der HEKS Regionalstelle AG/SO)

    seiten-aus-heks-aargau_jahresbericht_2016.pdf (PDF, 934.5 KB)
  75. 15. Mai 2017

    Interkulturelles Dolmetschen in Sozialdiensten

    In der aktuellen Schweizer Gemeinde (2017/5) wird die Zusammenarbeit von Sozialen Diensten mit interkulturell Dolmetschenden anhand des Regionalen Sozialdienstes Aarwangen anschaulich diskutiert. Der RSDA nutzt und schätzt das Angebot von interunido seit Jahren:
    In der persönlichen Beratung, zum Beispiel, sei eine barrierefreie Verständigung mithilfe von interkulturell Dolmetschenden insbesondere bei konkreten Fragestellungen und Problemen wichtig. Oft brächten die Klientinnen oder Klienten Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte als Übersetzungshilfen mit. Dabei könne es aber zu Unklarheiten kommen; sei es, weil sprachliche Einschränkungen die Verständigung erschwerten oder weil sich die übersetzende Person anwaltschaftlich und parteiisch verhält.

  76. 3. Mai 2017

    Unterstützung von Hausärztinnen und Hausärzten

    Eine Studie im Auftrag des BAG untersucht Herausforderungen von Hausärztinnen und Hausärzten bei der Behandlung von Personen mit Migrationshintergrund. Die Ergebnisse zeigen bereits Bekanntes auf: Die drei häufigsten genannten Herausforderungen (von über 80% der Befragten genannt) sind psychosoziale Probleme der Patient/innen als Hauptursache für die Behandlung, Sprachschwierigkeiten und Probleme mit der Compliance. Für das ungelöste Problem der Verständigung macht die Studie insbesondere die fehlende Finanzierung von Dolmetscheinsätzen verantwortlich.

    INTERPRET ist der Meinung, dass die Studie mit den Handlungsempfehlungen ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung geht. Leider zu wenig Beachtung findet ein grundsätzliches Problem:

    Die Verpflichtung, eine qualitativ hochstehende, gleichberechtigte und wirksame Gesundheitsversorgung zu garantieren, die den Bedürfnissen aller Patienten entspricht, sollte für die Gesundheitsbehörden und das medizinische Personal selbstverständlich und zwingend sein.

    Fallbeispiele aus der Studie machen in erschreckender Weise klar, dass dieses Grundprinzip nach wie vor nicht verankert ist.

  77. 28. April 2017

    Positionspapier von INTERPRET

    Dolmetschen in der Beratung und Rechtsvertretung im neuen Asylverfahren

    Zur Sicherstellung der Dolmetschqualität müssen bei der Implementierung des neuen Asylverfahrens insbesondere folgende Elemente beachtet werden:

    • Festlegen des Qualifikationsprofils für Dolmetschende
    • Schaffen geeigneter Qualifizierungsangebote
    • Bereitstellen der erforderlichen Mittel für die Rekrutierung und Qualifizierung
    • Definieren der Arbeits- und Anstellungsbedingungen
    • Festlegen der Strukturen und Abläufe
  78. 25. April 2017

    Flüchtlinge in unserer Praxis

    Informationen für ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen

    Die Behandlung von Flüchtlingen ist mit besonderen Anforderungen verbunden, da ihre körperlichen und psychischen Erkrankungen durch viele und komplexe Faktoren beeinflusst sind. Diese Broschüre vermittelt - abgesehen von spezifischen Informationen zum deutschen Asylsystem - ausführliche Hintergrundinformationen, auch zur sprachlichen Verständigung und zum Dolmetschen, die bei einer Begleitung von geflüchteten Menschen auch für Fachpersonen in der Schweiz nützlich sind.

  79. 10. April 2017

    Interprètes: Mehrteilige Radiosendung zu verschiedenen Aspekten des Dolmetschens

    Radio RTS hat eine mehrteilige Serie zu unterschiedlichen Aspekten des Dolmetschens gemacht. Unter anderem kommen eine interkulturell Dolmetschende mit eidgenössischem Fachausweis und eine Psychologin, welche häufig verdolmetschte Therapiesitzungen führt, zu Wort (Folge vom Dienstag, 4.4.17). In der Sendung vom Sonntag, 9.4.17 wird u.a. die Ausbildung der interkulturell Dolmetschenden angesprochen, welche im Rahmen des INTERPRET-Qualifizierungssystems stattfindet.

  80. 14. März 2017

    Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission zum interkulturellen Dolmetschen

    Die Nationale Ethikkommission (NEK) empfiehlt einstimmig:

    Interkulturelles Dolmetschen ist zur Wahrung der Menschenrechte im gesamten Gesundheitssystem erforderlich, wenn es Sprachbarrieren gibt.

    • Der Zugang zu diesem Dienst muss gewährleistet sein.
    • Ein Angebot an interkulturellen Dolmetsch- und Vermittlungsdiensten, das die Bedürfnisse der Migrantionsbevölkerung decken kann, sollte schweizweit homogen aufgebaut werden.
    • Die Ausbildung von interkulturellen Dolmetscher/innen und Vermittler/innen muss sichergestellt sein.
  81. 13. März 2017

    terra cognita 30: Zugehörigkeiten

    Das terra cognita 30/2017 ist erschienen und diskutiert das Thema "Zugehörigkeiten":

    Die Zahl der Menschen, die über eine Migrationsgeschichte verfügt, nimmt stetig zu. Was bedeutet das für eine Gesellschaft, wie stellt sie sich dazu? Wie geht der Staat, der darüber entscheiden kann, wer dazu gehört und wer nicht, mit diesem Phänomen um? Wie verorten sich die Menschen selbst – ob mit oder ohne Migrationserfahrung? Wie wichtig ist es, einen Ort als das eigene «Zuhause», als die eigene «Heimat» bezeichnen zu können? Die aktuelle Ausgabe von terra cognita geht den mit Migrationsgeschichten einhergehenden «Zugehörigkeiten» nach: Porträts, Interviews, Essays und Kurzanalysen geben Einblick in die vielen Facetten, welche die Frage nach Zugehörigkeit in verschiedensten Zusammenhängen erzeugt

  82. 2. März 2017

    Qualität in verdolmetschten Verhandlungen: Eine Herausforderung auf vielen Ebenen

    Der Anspruch auf rechtliches Gehör und der Grundsatz der Fairness des Verfahrens verschaffen der fremdsprachigen Partei das Recht, den Beizug eines Dolmetschers zu verlangen. Damit die Zusammenarbeit mit Dolmetschenden gelingt, bedarf es eines verantwortungsvollen Umgangs mit der veränderten Situation von Seiten der Dolmetschenden als auch von Seiten der Richterinnen und Richter. Eine Ansprechstelle Dolmetscherwesen schafft Vertrauen und garantiert eine qualitativ hochstehende Dienstleistung. Lena Emch-Fassnacht diskutiert die wichtigsten Punkte und möchte zur verständnisvollen Zusammenarbeit von Dolmetschenden und Richterinnen und Richtern beitragen. In: «Justice - Justiz - Giustizia» 2017/1, http://richterzeitung.weblaw.ch

  83. 23. Dezember 2016

    Zwischenbericht Kantonale Integrationsprogramme 2014 bis 2017

    Das SEM veröffentlicht den Zwischenbericht zu den Kantonalen Integrationsprogrammen 2014 bis 2017. Das SEM macht zwei Hauptgründe geltend, welche zu einer stark wachsenden Nachfrage des interkulturellen Dolmetschens und Vermittelns führen: Zum einen hat die Schweiz mehr geflüchteten Menschen ein Aufenthaltsrecht erteilt. Zum anderen zeigen Sensibilisierungsmassnahmen, welche den grossen Nutzen der ikDV vermitteln und die Angebote bekannt machen, erste Wirkung.

  84. 16. Dezember 2016

    Fokuspublikation "Aspekte und Bausteine gelingender Elternzusammenarbeit im Kontext der Armutsprävention in der frühen Kindheit"

    Die Fokuspublikation des Netzwerks Kinderbetreuung Schweiz untersucht Aspekte einer gelingenden Elternzusammenarbeit in der frühen Kindheit im Kontext der Armutsprävention. Der Zugang von Eltern zu qualitativ guten Angeboten, eine Kommunikation auf Augenhöhe in einer gemeinsamen Sprache, die Befähigung der Eltern und vieles mehr stehen dabei im Zentrum der Handlungsempfehlungen.

  85. 9. Dezember 2016

    Wenn das Trauma die Spätschicht verunmöglicht

    Viele Geflüchtete haben in ihrem Heimatland oder auf der Flucht traumatische Erfahrungen gemacht. Dies stellt erhöhte Anforderungen an die Begleitung dieser Menschen. Oft haben sie mehr Schwierigkeiten, eine neue Sprache zu lernen, eine Ausbildung zu machen oder einer Arbeit nachzugehen. Frau Brinda* ist eine von vielen Betroffenen. Im Gespräch mit der KKF erzählt sie von ihrer Traumatisierung und den damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Arbeitsintegration in der Schweiz. Ursprünglich Ärztin, arbeitet sie heute als ausgebildete interkulturell Dolmetschende und Spielgruppenleiterin.

    In: Asyl News der KKF (Kirchliche Kontaktstelle für Flüchtlingsfragen), 4.12.2016, S. 8-10.

  86. 25. November 2016

    Leitfaden „Eltern und die Berufswahl ihrer Kinder – wirksame Unterstützungsangebote“

    Der Leitfaden richtet sich an Verantwortliche von Angeboten, welche mit Fokus auf sozial benachteiligte Familien Eltern in der Phase der Berufswahl ihrer Kinder unterstützen.

    Leider wird die Bedeutung von interkulturellem Dolmetschen in der Zusammenarbeit von Fachpersonen mit fremdsprachigen Eltern nicht erwähnt. INTERPRET bedauert dies sehr, da die fundierte Verständigung mittels professionellen interkulturell Dolmetschenden gerade bei sozial benachteiligten und bildungsfernen Eltern ein entscheidender Faktor ist, für eine vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit.

  87. 18. November 2016

    Was nach der Schule? Informationen für Migrantinnen und Migranten

    Das Schweizerische Dienstleistungszentrum Berufsbildung (SDBB) hat das Heft «Was nach der Schule?» vollständig überarbeitet und erweitert. Auf 116 Seiten und in sieben Sprachen (Albanisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Serbisch und Spanisch) finden Sie Informationen über die Bildungswege in der Schweiz und das Bildungssystem. In jeder Sprachversion sind auf jeder Seite jeweils dieselben Inhalte, so dass sich das Heft auch für den Einsatz in Brückenangeboten, Integrationskursen, Schulen, für interkulturelle Beratungssituationen und Elternabende eignet.

  88. 4. November 2016

    terra cognita 29: Wirtschaft und Arbeit im Fokus

    Auf der einen Seite steht die nicht nachlassende Nachfrage nach ausländischen Fachkräften, auf der anderen Seite zeigen sich Probleme der Arbeitsmarktintegration bei bestimmten Gruppen von Zugewanderten. Was bedeutet das für die Wirtschaft? Was heisst das für die Gesellschaft? Welche Modelle der Arbeitsmarktintegration sind zukunftsweisend? Welche Strategien Erfolg versprechend? terra cognita 29 beleuchtet aktuelle Trends in der Arbeitswelt, wirft einen Blick auf die Geschichte des Arbeitens in der Schweiz, stellt innovative Projekte vor, lässt Unternehmer und Behördenvertreterinnen zu Wort kommen und porträtiert kreative Köpfe und erfahrene Berufsleute.

    Mettre à profit le potentiel existant (Artikel S. 110-112): Wie können Institutionen ihre Fachpersonen unterstützen, damit diese bei Bedarf auf interkulturell Dolmetschende zurückgreifen? Der Artikel schildert die Situation in zwei unterschiedlichen Stellen des Case Management Berufsbildung.

  89. 27. Oktober 2016

    Neuer Artikel: Sprachprobleme führen zu gefährlichen Situationen im Spital

    Im Artikel (Tagesanzeiger vom 21. Oktober) geht es um die Kommunikation mit fremdsprachigen Patienten und wie verschiedene Zürcher Spitäler mit den Verständigungsproblemen umgehen.

    Neben der Entscheidung, wer in welchem Fall idealerweise für das Dolmetschen beigezogen wird, steht für die Spitäler die Kostenfrage im Zentrum. Eine nationale Regelung für die Übernahme der Dolmetschkosten wäre deshalb wünschenswert.


  90. 14. Oktober 2016

    Interkulturelles Dolmetschen in der Psychiatrie

    Nives Grenko, dipl. Dolmetscherin und Verantwortliche Dolmetschen Aus- und Weiterbildung bei der AOZ schildert die Herausforderungen, welchen interkulturell Dolmetschende begegnen, wenn sie in der Psychiatrie arbeiten. Um auf diese anspruchsvollen Einsätze gut vorbereitet zu sein, ist eine fundierte Aus- und Weiterbildung sowie eine laufende Begleitung und persönliche Weiterentwicklung unablässig.

    Der Artikel ist erschienen in: Punktuell. Das Magazin für die Mitarbeitenden der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Nummer 178, September 2016.

  91. 13. September 2016

    Beitrag der Freiwilligenarbeit in Projekten im Bereich der Integrationsförderung und des interkulturellen Zusammenlebens

    Der Bericht untersucht im Auftrag des Staatssekretariats für Migration (SEM) die Freiwilligenarbeit im Integrationsbereich und liefert Empfehlungen zur Qualitätssicherung für staatliche und private Förderinstitutionen sowie für Träger von Integrationsvorhaben.

    Bei der zunehmenden Bedeutung der Freiwilligenarbeit im Integrationsbereich gilt es zu beachten, dass Freiwilligenarbeit Grenzen hat, schlussfolgert der Bericht. Freiwilligenarbeit kann nicht den staatlichen Versorgungsauftrag übernehmen und grenzt sich darum unter anderem klar gegenüber dem interkulturellen Dolmetschen ab.

  92. 12. September 2016

    Immigranten unterschätzen den Wert der Berufsbildung

    Dies zeigt die Studie «Measuring the Social Status of Education Programmes» der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich unter der Leitung von Ursula Renold. Deswegen sei es wesentlich, Zugewanderte früh über das Bildungssystem zu informieren und sie in das Schweizer Bildungssystem zu integrieren. Diese Massnahmen ermöglichen, dass Immigranten eine optimale Ausbildungswahl treffen können, die zu ihren Kompetenzen und Interessen passt.

    INTERPRET setzt sich für eine bedürfnis-gerechte Zusammenarbeit mit interkulturell Dolmetschenden ein. Ist die Verständigung aus sprachlichen oder kulturellen Gründen erschwert, lohnt sich - insbesondere bei komplexen und emotionalen Themen wie Übertritts- und Laufbahnentscheide - der Beizug einer/eines Dolmetschenden.

  93. 9. September 2016

    Subventionen für die Weiterbildung von interkulturell Dolmetschenden im Gesundheitsbereich

    Auch 2017 unterstützt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Institutionen, die Weiterbildungsangebote im Bereich interkulturelles Dolmetschen im Gesundheitsbereich anbieten. Es handelt sich um Weiterbildungen, die für die Zulassung zur Berufsprüfung (eidg. Fachausweis für Fachpersonen im interkulturellen Dolmetschen und Vermitteln) angerechnet werden.

    Eingabefrist ist der 1. Dezember 2016.

    Die vom BAG subventionierten Weiterbildungsveranstaltungen haben zum Ziel, die Professionalität des interkulturellen Dolmetschens zu festigen und zu fördern, insbesondere durch Verbesserung der Dol­metschtechniken, durch Ausbau des Fachwortschatzes und durch Stärkung eines klaren Rollenverständnisses der Beteiligten im Trialog.  

  94. 8. September 2016

    Integration ist mehr als eine Sprache zu lernen und einen Job zu haben - TAK-Integrationsdialog "Zusammenleben" lanciert

    In der Schweiz wurden in den vergangenen Jahren sehr viele Projekte zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts lanciert und umgesetzt. Diese Projekte haben oftmals einen schweren Stand in der Öffentlichkeit. In den Medien finden sie selten Erwähnung, von der Politik werden sie regelmässig als wirkungslos kritisiert.

    Hier setzt der Integrationsdialog „Zusammenleben“ an: Zum einen soll die Bedeutung solcher Projekte aufgezeigt werden. Zum anderen geht es darum, bestehende Projekte bekannter zu machen und darauf hinzuwirken, dass die in diesem Bereich – oft unbezahlt – geleistete Arbeit eine öffentliche Wertschätzung erhält.

  95. 5. September 2016

    Interkulturelles Dolmetschen in Institutionen der IIZ

    Soziale Sicherheit CHSS 3/2016, Bundesamt für Sozialversicherungen, S. 49-53

    Institutionen der IIZ greifen bei Beratungsgesprächen kaum auf interkulturell Dolmetschende zurück. Und dies obwohl zahlreiche fachliche und wirtschaftliche Argumente für eine Zusammenarbeit sprechen. Lena Emch-Fassnacht (INTERPRET) diskutiert Handlungs- und Wirkungs­faktoren, die einer gezielten Zusammenarbeit mit interkulturell Dolmetschenden förderlich sind.

  96. 18. August 2016

    Zusammenarbeit von Fachstellen, Schulen und Kitas mit Eltern mit Migrationshintergrund

    Die Handreichung wurde von der "Berner Gesundheit" erarbeitet.

    Das Manual enthält ein Zusammenstellung gesammelter Praxiserfahrungen zur Zusammenarbeit von Fachstellen, Schulen und Kitas mit Eltern mit Migrationshintergrund. Unter anderem werden Strategien für die Vorbereitung und Durchführung von Elternveranstaltungen und -gesprächen beschrieben oder Fragen einer guten und vertrauensvollen Verständigung diskutiert. Die Aussagen sind sehr divers, da sie von unterschiedlichsten Personen mit ihrem jeweiligen spezifischen Hintergrund stammen. Diese werden damit der Tatsache gerecht, dass es nicht nur einen erfolgversprechenden und richtigen Zugangsweg zu dieser sehr heterogenen Gruppe "Eltern mit Migrationshintergrund" gibt.

  97. 28. Juli 2016

    Empfehlungen zur Überwindung von Sprachbarrieren im Gesundheitswesen

    Die Fachgruppe interkulturelles Dolmetschen der "Swiss Hospitals for Equity" (SH4E) hat im Juli 2016 ein Positionspapier mit folgenden Empfehlungen zur Zusammenarbeit mit interkulturell Dolmetschenden publiziert:

    • Auf nationaler Ebene wird für das interkulturelle Dolmetschen im Gesundheitsbereich eine nachhaltige Finanzierungslösung entwickelt und umgesetzt.
    • Die nationalen, kantonalen und innerbetrieblichen Rahmenbedingungen (Handlungsempfehlungen, Weiterbildungen für Dolmetschende und medizinische Fachpersonen etc.) sind so zu gestalten, dass die sprachliche Verständigung mittels qualifizierter Dolmetschenden im Gesundheitswesen sichergestellt werden kann.
    • Der Einbezug von qualifizierten Dolmetschenden wird als Leistung im Gesundheitswesen anerkannt.
  98. 4. Juli 2016

    SODK empfiehlt in der Zusammenarbeit mit UMAs den Einbezug von interkulturell Dolmetschenden und Vermittelnden

    Die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) hat im Juni 2016 Empfehlungen zu unbegleiteten minderjährigen Kindern und Jugendlichen aus dem Asylbereich veröffentlicht.

    Insbesondere in Bezug auf das Asylverfahren und die soziale und berufliche Integration von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (UMA) empfiehlt die SODK den Kantonen den Einbezug von interkulturell Dolmetschenden und Vermittelnden. Die Dienstleistungen der regionalen Vermittlungsstellen sollen so weit möglich in Anspruch genommen werden.

  99. 30. Juni 2016

    Evaluation der Integrationsförderung durch persönliche Erstinformation im Kanton Zürich

    Im Auftrag der Fachstelle für Integrationsfragen des Kantons Zürich hat das Büro für Arbeits- und Sozialpolitische Studien BASS die Integrationsförderung durch persönliche Erstinformation in Kanton Zürich evaluiert.

    In der Evaluation wurde unter anderem auch der Frage nachgegangen, wie die Verständigung in den Begrüssungsgesprächen sichergestellt wird: 49% der Neuzugezogenen geben an, dass keine Übersetzung nötig sei. Ist die Verständigung erschwert, arbeiten die Gemeinden sowohl mit interkulturell Dolmetschenden als auch mit privaten Übersetzungshilfen und Ad-hoc-Dolmetschenden. Immerhin 7% der befragten Neuzugezogenen geben an, dass das Gespräch ohne Übersetzung geführt wurde, dass aber eine interkulturelle Verdolmetschung hilfreich gewesen wäre. Weiter zeigt die Evaluation, dass in Gemeinden, bei denen der Beizug von interkulturell Dolmetschenden an die Begrüssungsgespräche möglich ist, auch die Teilnahmewahrscheinlichkeit signifikant höher ist. Dies macht deutlich, dass der Überwindung von Sprachbarrieren bei der Organisation der Angebote eine hohe Aufmerksamkeit beizumessen ist.

  100. 26. Mai 2016

    Humanrights veröffentlicht Artikel zur mangelhaften Finanzierung des interkulturellen Dolmetschens für traumatisierte Flüchtlinge

    Viele Flüchtlinge sind von dem in der Heimat und auf der Flucht Erlebten traumatisiert und benötigen dringend psychiatrische Hilfe. Dank dem Einsatz von qualifizierten interkulturell Dolmetschenden und Vermittelnden wird das Verstehen über sprachlich-kulturelle Hürden hinweg erleichtert. Und dies ist in der Psychiatrie entscheidend, denn Psychotherapie funktioniert vor allem über die Sprache.

    Weiterlesen im Online-Artikel Mangelhafte Finanzierung des interkulturellen Dolmetschens: ein Grund für die psychiatrische Unterversorgung von traumatisierten Flüchtlingen auf humanrights.ch

  101. 26. Mai 2016

    Pilotprojekt (2016-2018): Zugänge schaffen – Dolmetschunterstützung für traumatisierte Personen in der Psychotherapie. Einladung zur Teilnahme

    Diese Einladung des Staatssekretariats für Migration SEM zur Gesuchseingabe richtet sich an Anbieter psychiatrischer und psychotherapeutischer Beratung und Behandlung, welche mit traumatisierten Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich arbeiten. Im Rahmen des Pilotprojekts können während 1½ Jahren qualifizierte interkulturell Dolmetschende für die Beratungs- und Behandlungssitzungen beigezogen werden.

    Weitere Angaben und Dokumente unter "laufende Ausschreibungen" (Website SEM).

  102. 29. April 2016

    Veröffentlichung der IIZ-Studie zum interkulturellen Dolmetschen

    Das Staatssekretariat für Migration SEM ist Mitglied der nationalen Gremien der interinstitutionellen Zusammenarbeit IIZ. Das SEM hat in dieser Funktion INTERPRET im Rahmen eines IIZ-Projektes den Auftrag gegeben, die Bedeutung und den Nutzen des interkulturellen Dolmetschens in Institutionen der Bereiche öffentliche Arbeitsvermittlung RAV, öffentliche Berufs-, Studien und Laufbahnberatung, Sozialhilfe sowie Invaliden- und Unfallversicherung zu eruieren. Der Bericht und weitere Dokumente wurde nun veröffentlicht und befindet sich auf der Homepage des Staatssekretariats für Migration SEM.

  103. 15. Januar 2016

    Enfants migrants : leur santé psychique et physique. Un reportage

    Pour les enfants venant d’un milieu en guerre, leur santé psychique s’avère très complexe. Dans ce reportage, vous allez entendre le témoignage puissant de Zaid, un petit garçon qui a fuit la guerre en Syrie avec sa famille, ainsi que mieux connaître l’état de santé des enfants issus de l’immigration grâce à l’immersion au sein de l’Hôpital de l’Enfance de Lausanne et au cœur de l’Hôpital des enfants à Genève.

    Une émission à ne pas manquer le Lundi 15 février à 19h00, 21h00, et 23h00 sur la chaîne de télévision régionale genevoise Léman Bleu.
    Le reportage est également disponible depuis décembre sur Carrefours.

  104. 14. Januar 2016

    Wir sind Schweiz

    Die Eidgenössische Migrationskommission EKM hat sich zum Ziel gesetzt, die Potenzialdebatte aus einer etwas andern Optik zu führen und einen Kontrapunkt zu gängigen Sichtweisen über Migrantinnen und Migranten, aber auch zur Schweiz als Migrationsgesellschaft zu setzen.

    In ihrem Positionspapier «8 Denkanstösse zum Thema Potenzial» führt die EKM ihre Überlegungen zum Potenzialbegriff aus. Ergänzend zu den Überlegungen des Positionspapiers hat die EKM Videoporträts von zehn Menschen mit Potenzial realisiert: «Wir sind Schweiz».

  105. 6. Januar 2016

    Fakten statt Mythen

    Die öffentliche Debatte über das Asyl- und Migrationswesen ist häufig geprägt von Meinungen und Mythen, die bei nüchterner Betrachtung den tatsächlichen Fakten nicht standhalten. Die SFH möchte diese Mythen gemeinsam mit dem Verein Swiss Network of young Migration Scholars hinterfragen und damit zu einer sachlichen Diskussion beitragen.

    Ein kleiner Rückblick in die Migrationsgeschichte Europas relativiert die Vorstellung von einem vorher noch nie gesehenen Notstand. Lesen Sie dazu den Beitrag «Fluchtbewegungen 2015 - (k)ein Jahr der Zeitenwende?» vom 23. Dezember 2015. Der erste Beitrag im neuen Jahr vom 6. Januar 2016 ist der Debatte um die Kontingentspolitik gewidmet.

  106. 1. Oktober 2015

    Einbürgerung beschleunigt Integration

    In der Schweizer Integrationsdebatte wird kontrovers diskutiert, wann Ausländerinnen und Ausländer den Schweizer Pass erhalten sollen. Die Einen wollen Immigranten nach möglichst kurzer Zeit einbürgern, um die Integration zu fördern. Die Anderen sehen in der Einbürgerung, die erst nach vielen Jahren erfolgen soll, den Abschluss erfolgreicher Integration.

    Eine vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützte Studie der Universitäten Zürich, Stanford und der London School of Economics liefert Hinweise, dass die Einbürgerung von Immigranten wie ein Katalysator für die Integration wirkt.

    Weitere Angaben zur neuen Studie und dem Projekt finden Sie unter www.citizenship.ch

Ich brauche eine interkulturell dolmetschende Person

In der Regel läuft die Vermittlung einer interkulturell dolmetschenden Person über die regionalen Vermittlungsstellen. Sie vermitteln professionelle Dolmetschende vor Ort und via Telefon und Video.

In der Datenbank der ikDV können Sie direkt nach zertifizierten interkulturell Dolmetschenden suchen.

Ich interessiere mich für die Ausbildung

Die Ausbildung wird von Institutionen in den verschiedenen Regionen durchgeführt. Kursangebote, Termine etc. finden Sie in der Rubrik Aktuelle Kursangebote.

Das Qualifizierungssystem von INTERPRET (Zertifikat INTERPRET, Eidg. Fachausweis) wird in der Rubrik Qualifizierungssystem INTERPRET erklärt. 

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Qualifizierungsstelle (031 351 38 29) von 9:00 bis 12:30.