Positionen und Stellungnahmen
Der Einsatz von Dolmetschenden und Freiwilligen bei Geflüchteten aus der Ukraine
Bei der grossen Zahl an Flüchtlingen aus der Ukraine sind die vorhandenen Dolmetschenden bei weitem nicht ausreichend. Dementsprechend suchen zurzeit sämtliche regionalen Vermittlungsstellen, Behörden und Hilfswerke intensiv nach Dolmetschenden. Gleichzeitig gibt es eine grosse Anzahl von Ukrainisch- oder Russisch-sprechenden Freiwilligen, welche in dieser Notsituation aushelfen wollen. Es ist unabdingbar, dass Behörden, Hilfswerke und regionale Vermittlungsstellen trotz dieser Notsituation eine sinnvolle und eindeutige Triage von Dolmetschenden und Freiwilligen vornehmen.
Stellungnahme: Der Einsatz von Dolmetschenden und Freiwilligen bei Geflüchteten aus der Ukraine
Finanzierung notwendiger Dolmetschdienste im Gesundheitswesen
Stellungnahme vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) und INTERPRET, 21. Oktober 2020
Unabhängig vom Ausgang der Motion 19.4279 wird Folgendes gefordert: Es ist durch den Bundesrat, die Tarifpartner oder durch das KVG sicherzustellen, dass das Dolmetschen im Gesundheitswesen gesamtschweizerisch auch im ambulanten Bereich abgegolten wird. Zudem ist ein Monitoring durch den Bund einzurichten, welches überwacht, ob und in welchen Bereichen das Dolmetschen finanziert wird.
- Stellungsnahme SRK & INTERPRET (PDF, 144.6 KB)
Schutzkonzept COVID-19 für das interkulturelle Dolmetschen und Vermitteln
INTERPRET hat ein grobes Schutzkonzept verfasst, welches die wichtigsten Massnahmen in einer sehr allgemeinen Weise zusammenfasst. Es obliegt den zuständigen Institutionen, ein konkretes Schutzkonzept zu erarbeiten. (Mai 2020)
- Schutzkonzept_COVID19_INTERPRET (PDF, 177.2 KB)
Finanzierung des interkulturellen Dolmetschens im Gesundheitsbereich
Faktenblatt von INTERPRET, März 2020
Die Finanzierung der Dolmetschkosten ist weder national noch kantonal eindeutig bzw. einheitlich geregelt, obwohl Nutzen und Notwendigkeit professioneller Dolmetschleistungen allgemein anerkannt sind. Bis anhin haben die Tarifpartner keine allgemein akzeptierte Lösung gefunden, um die Diskrepanzen zwischen den Notwendigkeiten der Praxis und der ungenügenden Gesetzesgrundlage zu überbrücken.
Dieses Faktenblatt stellt die zentralen aktuellen Entwicklungen dar. Abschliessend nimmt INTERPRET eine Beurteilung vor.
- Faktenblatt - Finanzierung (PDF, 176.7 KB)
Qualitätssicherung im interkulturellen Dolmetschen und Vermitteln
Grundlagenpapier von INTERPRET zu den Aufgaben und Verantwortlichkeiten, September 2018
Das interkulturelle Dolmetschen ist eine Erfolgsgeschichte: Mit über 330‘000 geleisteten Einsatzstunden (2017) und einem jährlichen Zuwachs von rund 10% manifestiert sich deutlich, dass das professionelle Angebot einem Bedarf entspricht. Das mengenmässige Wachstum stellt die im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte gewachsenen Vermittlungsstellen aber vor grosse Herausforderungen. Die heutigen Prozesse und Vorgehensweisen, auch in Bezug auf die Qualitätssicherung, müssen optimiert und weiterentwickelt werden.
In einem neuen Grundlagenpapier hält INTERPRET die Aufgaben und Verantwortlichkeiten in der Qualitätssicherung fest. Dabei wird unterschieden zwischen der Qualität der Einsatzvermittlung, der Qualität der Dolmetschleistung und der Qualität der Aus- und Weiterbildung. Den verschiedenen Akteuren, denen eine Rolle in der Qualitätssicherung zukommt, werden klare Verantwortlichkeiten zugeordnet.
- Grundlagenpapier Qualitätssicherung INTERPRET (PDF, 186.1 KB)
Evaluation des beruflichen und persönlichen Nutzens für die AbsolventInnen der Ausbildung MEL
Kommentar von INTERPRET zum Schlussbericht, Juli 2017
Im Auftrag des HEKS hat Ruth Calderón von rc consulta eine Wirkungsevaluation des Ausbildungsprogramms MEL der HEKS-Regionalstelle beider Basel vorgenommen und die Ergebnisse zusammen mit Schlussfolgerungen und Empfehlungen in einem Schlussbericht veröffentlicht.
INTERPRET begrüsst die Studie grundsätzlich sehr und ist dankbar über die fundierten Erkenntnisse. Aus Sicht der nationalen Interessengemeinschaft sind zumindest teilweise aber auch andere Schlussfolgerungen möglich, und insbesondere bei den Empfehlungen bezüglich der Ausrichtung der Ausbildung drängt sich aus Sicht von INTERPRET Widerspruch auf. INTERPRET hat darum einen Kommentar zum Schlussbericht verfasst.
Schlussbericht, Zusammenfassung und Kommentar von INTERPRET finden Sie hier.
Gesundheitsversorgung für fremdsprachige Zugewanderte. Ethische Fragen zur Bedeutung des interkulturellen Dolmetschens
Kommentar von INTERPRET, Juli 2017, zur
Stellungnahme Nr. 27/2017 der Nationalen Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin NEK
In ihrer Stellungnahme Nr. 27/2017 setzt sich die NEK ausführlich mit der Gesundheitsversorgung allophoner Patientinnen und Patienten und den (in erster Linie ethischen) Fragen zur Bedeutung des interkulturellen Dolmetschens in diesem Zusammenhang auseinander.
INTERPRET begrüsst das Engagement der NEK wie auch die Stossrichtung der Stellungnahme sehr und ergänzt die Empfehlungen der NEK durch folgende Forderungen:
- Die gesetzliche Regelungslücke für die Finanzierung der Dolmetscheinsätze muss behoben werden. Eine nationale und einheitliche Regelung für die gesamte Gesundheitsversorgung (stationärer und ambulanter Bereich) muss angestrebt werden.
- Die Zuständigkeiten für die Dolmetschkosten sind verbindlich und einheitlich zu definieren. Dabei ist auch eine Übernahme der Dolmetschkosten durch die Grundversicherer in Betracht zu ziehen.
- Die Qualifizierung von interkulturell Dolmetschenden und Vermittelnden nach einheitlichen, anerkannten Standards muss sichergestellt sein.
- Kommentar von INTERPRET (PDF, 165.2 KB)
- NEK, Stellungnahme Nr. 27/2017
Dolmetschen in der Beratung und Rechtsvertretung im neuen Asylverfahren
Positionspapier von INTERPRET, April 2017
INTERPRET veröffentlicht Überlegungen zum Dolmetschen in der Beratung und Rechtsvertretung im neuen Asylverfahren. Der erfolgreichen Verständigung kommt im gesamten Asylverfahren eine Schlüsselrolle zu – in Bezug auf die Anhörung und den Rechtsschutz, aber auch im Hinblick auf die Qualität der gefällten Entscheide. Zur Sicherstellung der Dolmetschqualität müssen bei der Implementierung des neuen Asylverfahrens insbesondere folgende Elemente beachtet werden:
- Festlegen des Qualifikationsprofils für Dolmetschende in der unentgeltlichen Beratung und Rechtsvertretung. Dieses sollte sich am Kompetenzprofil des Zertifikats INTERPRET orientieren und aufzeigen, in welchen spezifischen Bereichen darüber hinausgegangen werden muss.
- Schaffen bzw. unterstützen geeigneter Qualifizierungsangebote.
- Bereitstellen der erforderlichen Mittel für die Rekrutierung und Qualifizierung neuer Dolmetschender, um sicherzustellen, dass der stark steigende Bedarf an Dolmetschleistungen gedeckt werden kann.
- Definieren der Arbeits- und Anstellungsbedingungen für die Dolmetschenden in der Beratung und Rechtsvertretung.
- Festlegen der Strukturen und Abläufe (Organisation des Dolmetschens), inkl. der Gefässe für die Qualitätssicherung.
INTERPRET steht für fachliche Unterstützung zur Verfügung.
- Positionspapier von INTERPRET (PDF, 217.6 KB)
Bundesgesetz über das Zentrum für Qualität in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung
Vernehmlassungsantwort von INTERPRET, Juli 2014
INTERPRET begrüsst das Engagement des Bundes für die Qualität der medizinischen
Leistungen und erachtet die Schaffung des Zentrums für Qualität als wichtige
Massnahme zur Förderung einer qualitativ hochstehenden, effizienten und für
alle zugänglichen Gesundheitsversorgung.
INTERPRET schlägt für die Ausgestaltung des Zentrums für Qualität in der
obligatorischen Krankenpflegeversicherung jedoch weitere zwingende Themen- und
Aktionsbereiche vor: Sicherstellen des Zugangs zur Gesundheitsversorgung für
alle; Gewährleisten der Verständigung über Kommunikationsbarrieren hinweg;
Berücksichtigung transkultureller Aspekte und Kompetenzen.
- Vernehmlassungsantwort von INTERPRET (PDF, 53.4 KB)
Revision des Asylgesetzes / Neustrukturierung des Asylverfahrens
Vernehmlassungsantwort von INTERPRET, Oktober 2013
Mit Befremden hat INTERPRET zur Kenntnis genommen, dass weder im Entwurf des revidierten Asylgesetzes noch im erläuternden Bericht umfassend auf den Themenkomplex des Dolmetschens eingegangen wird. Aus Sicht von INTERPRET stellt die Revision des Asylgesetzes und die Neustrukturierung des Asylverfahrens die einmalige Gelegenheit dar, das Dolmetschen als zentrales, unabdingbares, die Qualität des Verfahrens mitbestimmendes professionelles Instrument zu definieren und zu regeln und dabei insbesondere zur Rolle der Dolmetschenden im Asylverfahren, zu den dafür benötigten Kompetenzen und Qualifikationen sowie zur Qualitätssicherung Standards festzuhalten.
- Vernehmlassungsantwort von INTERPRET (PDF, 46.2 KB)
Tarifstrukturen im interkulturellen Dolmetschen und Vermitteln
Überlegungen und Empfehlungen des Vorstands von INTERPRET, März 2013
Im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Integrationsförderung und den damit verbundenen Veränderungen im Bereich des interkulturellen Dolmetschens und Vermittelns wird zunehmend der Wunsch an INTERPRET herangetragen, Empfehlungen bezüglich der Tarif- und Kostenstrukturen abzugeben. Dieser Wunsch soll mit einem Arbeitspapier zumindest teilweise erfüllt werden. Dabei muss aber klar festgehalten werden, dass es sich hierbei lediglich um Empfehlungen handeln kann, deren Umsetzung in Anbetracht der realen Gegebenheiten mittel- bis langfristig anzustreben ist.
- Überlegungen und Empfehlungen des Vorstands von INTERPRET (PDF, 69.3 KB)
Strukturen für die Einsatzvermittlung im interkulturellen Übersetzen und Vermitteln
Überlegungen des Vorstands, Dezember 2012
Während sich für das interkulturelle Übersetzen in praktisch allen Regionen der Schweiz klare Strukturen für die Einsatzvermittlung etablieren konnten, steht dies für das interkulturelle Vermitteln noch aus. Dank der zunehmenden Nachfrage von Seiten der Kundinnen und Kunden, aber auch im Zusammenhang mit der laufenden Klärung und dem Aufbau einer standardisierten Qualifizierung, werden sich auch für das interkulturelle Vermitteln geeignete Strukturen für die Einsatzvermittlung herausbilden. Für INTERPRET scheint klar, dass die im Entstehen begriffenen Vermittlungsstrukturen für das interkulturelle Vermitteln nach Möglichkeit in die (bestehenden) Strukturen des interkulturellen Übersetzens integriert werden sollten.
- Überlegungen des Vorstands (PDF, 53.3 KB)
Qualitätskriterien für Vermittlungsstellen
Positionspapier INTERPRET, Juni 2012
INTERPRET setzt sich für eine hohe Qualität der Einsatzvermittlung ein.
Einheitliche Kriterien und Standards für
Vermittlungsstellen tragen massgeblich zur Erreichung dieses Ziels bei. Aus
diesem Grund und in Absprache mit dem Bundesamt für Migration BFM, dem
Sekretariat der Konferenz der Kantonsregierungen KdK sowie der Konferenz der
kantonalen und städtischen Integrationsdelegierten KID hat INTERPRET
Empfehlungen ausgearbeitet, wie die Qualität der Vermittlungstätigkeit der
Vermittlungsstellen mittels konkreter Kriterien vereinheitlicht werden kann.
- Positionspapier zu Qualitätskriterien der Vermittlung (PDF, 39.2 KB)
Teilrevision des Bundesgesetzes über die Ausländerinnen und Ausländer
Vernehmlassungsantwort INTERPRET, Februar 2012
INTERPRET begrüsst die Revision in weiten Teilen, hat aber auch gewisse Vorbehalte und Verbesserungsvorschläge. Unter anderem bemängelt INTERPRET folgende Punkte: die Beurteilung und Messbarmachung von Integration, der Fokus auf die Beherrschung einer Landessprache als Integrationsmerkmal sowie die fehlende Balance von Fördern und Fordern.
- Vernehmlassungsantwort von INTERPRET (PDF, 58.8 KB)