Newsletter
Ottobre 2022
Newsletter Oktober 2022
Liebe Leserin, lieber Leser
Gerne geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Ereignisse der letzten Monate.
Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen.
Herbstliche Grüsse
Team INTERPRET
Totalrevision der Berufsprüfung und Neukonzeptionierung des Qualifizierungssystems
Die Totalrevision der Berufsprüfung schreitet voran und wir konnten im Jahr 2022 wichtige Meilensteine erreichen:
- Ende März hat das SBFI das Qualifikationsprofil (Handlungskompetenzen und Berufsbild) genehmigt.
- Aufgrund dieser Unterlagen werden nun die neue Prüfungsordnung und Wegleitung erarbeitet.
- Für die diversen Konkretisierungsarbeiten steht INTERPRET in regelmässigem Kontakt mit seinen Partnern (Ausbildungsinstitutionen, Vermittlungsstellen, Akteure aus den Einsatzbereichen).
Aus den bisherigen Arbeiten ergeben sich folgende wichtige Zwischenergebnisse:
- Der eidgenössische Fachausweis soll eine fundierte aber realistische Qualifizierung sein, welche den effektiven Bedürfnissen der Praxis entspricht. Qualität und Akzeptanz des professionellen Dolmetschens sollen gesteigert werden.
- INTERPRET sieht ein zweistufiges Qualifizierungssystem vor mit einer Basisqualifikation (Zertifikat INTERPRET) und dem eidgenössischen Fachausweis.
- An der Berufsprüfung können Dolmetschende einen der drei folgenden Schwerpunkte wählen: Asyl & Justiz - Bildung & Soziales - Gesundheit.
- Der neue Berufsname ist Dolmetscher / Dolmetscherin mit eidgenössischem Fachausweis.
- Auf Ebene Zertifikat wird neu ebenfalls eine Prüfung abgelegt, in welcher die zentralen Handlungskompetenzen des Dolmetschens überprüft werden, u.a. genaue, vollständige und getreue Wiedergabe des Gesagten, situationskonformes Rollenverhalten, Berufsethik. Dafür pilotiert INTERPRET in der ersten Hälfte 2023 einen Basislehrgang mit anschliessender Zertifikatsprüfung.
Gemäss jetzigem Stand der Revisionsarbeiten gehen wir davon aus, dass ab Mitte 2024 die ersten Zertifikatsprüfungen und Ende 2025 die erste Berufsprüfung nach neuem System durchgeführt werden können. Die alten Verfahren werden vorerst noch beibehalten. Die Übergangsbestimmungen werden sobald als möglich kommuniziert.
Über die weiteren Entwicklungen, insbesondere auch über den geplanten Pilot und die Übergangsbestimmungen, informiert INTERPRET laufend. Für Fragen und Anliegen stehen wir sehr gerne zur Verfügung.
Review Fachtagung 2022
Die Tagung zum Thema "Schmerz und Dolmetschen" fand mit über 90 Teilnehmenden am 10. September 2022 in Bern statt.
Sämtliche Informationen zur diesjährigen und vorherigen Tagungen finden sie auf unserer Homepage unter dem Link www.inter-pret.ch/Fachtagung oder über die direkten Links zu den jeweiligen Präsentationen:
- Dr. med. Marzio Sabbioni | Innere Medizin FMH | Psychiatrie und Psychotherapie FMH | Psychosomatische und Psychosoziale Medizin FA APP: Schmerz, Behandlung, Medikation
- Dr. PhD Orest Weber | Responsable de recherche en psychiatrie communautaire | Privat Dozent UNIL, CHUV | Département de psychiatrie: Verständigungsschwierigkeiten in der schnerzbezogene Beratung
- Coraline Latif-Dolci | Psychothérapeute de la Consultation psychothérapeutique pour migrant·es | Appartenance in Zusammenarbeit mit Hassan Abdulkadir | Interkulturell Dolmetscher: Psychische Implikationen von unsichtbaren chronischen Schmerzen
- Dr. phil. Corina Salis Gross | Head of Research Unit Diversity and Equit | ISGF: Laienkonzepte und Medizintradition
Die Referierenden gingen unter anderem folgenden Fragenstellungen nach:
- Was ist Schmerz? Wie stellt er sich dar? Welche Diagnosen gibt es?
- Tabuisierter, stigmatisierter Umgang mit Medikation
- Verständigungsschwierigkeiten in der schmerzbezogenen Beratung
- Psychische Implikationen von unsichtbaren chronischen Schmerzen und Störungen mit somatischer und verwandter Symptomatik
- Wie sprechen Patientinnen und Patienten über ihren Schmerz?
- Welche Rolle spielen Laienkonzepte und Medizintraditionen für die Repräsentation des Schmerzes?
Die Fachtagung war gemäss Umfrage der Teilnehmenden einen grossen Erfolg. 81% der Teilnehmenden erachteten das Thema als enorm wichtig für ihre Berufspraxis.
Unterstützung für Weiterbildungen im Gesundheitsbereich
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat von 2020 bis 2022 Weiterbildungen im Gesundheitsbereich für interkulturell Dolmetschende (Seminare 1 bis 4 und Module 3 und 5) gefördert. In den letzten drei Jahren konnten 33 Tagesseminare und 7 Module mit 90'000 CHF unterstützt werden.
Die Weiterbildung für Dolmetschende im Gesundheitswesen hat sich in den letzten Jahren verankert und sehr bewährt. Die Weiterbildungsseminare sind sowohl bei den Vermittlungsstellen, Ausbildungsinstitutionen und Kunden (zwecks Austausch und Kundenpflege) als auch bei den Dolmetschenden sehr beliebt und aus qualitativer Hinsicht wünschenswert.
Für die Übergangsphase 2023-2024 bis zur Implementierung des neuen Qualifizierungssystems hat nun das BAG eine unkomplizierte Weiterführung des Projektes genehmigt. Vermittlungsstellen und Ausbildungsinstitutionen können einen Antrag zur finanziellen Unterstützung von Weiterbildungen im bekannten Rahmen bei INTERPRET beantragen. Informationen erhalten sie auf unserer Homepage oder direkt per Mail.
Save The Dates!
Mitgliederversammlung: Donnerstag, 25. Mai 2023 10:30 - 12h15 in Bern
Fachtagung 2023: Samstag, 16. September 2023 in Bern
Wir rekrutieren
Im Rahmen der Totalrevision des INTERPRET-Qualifizierungssystems für interkulturell Dolmetschende wird das Vereins-Zertifikat INTERPRET neu definiert (Lehrgang und Prüfung) und wir suchen per 1. Februar bis Ende Juli 2023 eine/n flexible/n Praktikant/in 50% in Bern für die Entwicklung der Zertifikatsprüfung (Arbeitssprache Deutsch).
Praktikant/in 40% in Fribourg
Wir suchen per 1. Januar bis ca. August 2023 eine/n
analytische/n, sprachaffine/n und konzeptionell starke/n Praktikant/in 40% für die Evaluation des Pilotprojekts zu einer neuen Basisqualifikation
Dolmetschen (Masterarbeit auch möglich, Arbeitssprache Französisch).
Informationen zu Aus- und Weiterbilungsangeboten
Sie finden auf unserer Webseite aktuelle Kurs- und Modulangebote.
Die nächsten Module in deutscher Sprache sind:
M4 Dolmetschen bei Behörden und Gerichten
Durchgeführt von Caritas Schweiz
Kursort: Glarus und Online-und Präsenzunterricht
Kursdaten: vom 10.02.2023 - 12.05.2023
Information und Anmeldung
M5: Interkulturelles Dolmetschen im psychotherapeutischen Bereich
Durchgeführt von HEKS MEL
Wann: 1. Dezember 2022 bis Februar 2023
Kursort: Der Präsenzunterricht in Basel ist Donnerstags
Das Modul wird durch das Bundesamt für Gesundheit BAG subventioniert und kostet die Teilnehmenden Fr. 650.00.
Anmeldeschluss ist der 1. November 2022
MEL-Modul 5 Ausschreibung und Anmeldung
M10: Rollenbewusstes Handeln in unterschiedlichen Settings (Vorbereitung Berufsprüfung)
Durchgeführt durch Caritas Schweiz
Kursdauer: März bis Juni 2023
Kursort: Luzern
Anmeldeschluss: 1. März 2023 (die Kursanmeldung ist zugleich Voranmeldung für die Berufsprüfung)
Informationen
Conférence CRS
Das SRK organisiert am 15. November 2022 eine nationale Fachtagung zusammen mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), migesplus sowie Femmes-Tische und Männer-Tische.
Thema ist das gemeinsame Handeln für Chancengleichheit. Benachteiligte Menschen sind besonders stark von gesellschaftlichen Krisen betroffen.
In den vergangenen Jahren wurden neue Ansätze und Kollaborationen erprobt. Diese wollen wir vorstellen, diskutieren und kritisch reflektieren. Was haben wir gelernt? Wie beziehen wir unsere Bezugsgruppen ein? Wie werden Informationen zugänglich gemacht? Welche Rolle spielen die Freiwilligen? Was können wir von Auslanderfahrungen lernen? Welche Erkenntnisse sind für die zukünftige Arbeit wichtig?
Es erwarten Sie interessante Referate und Impulse von Fachpersonen und von der direkten Bezugsgruppe, Diskussionen im Plenum, gute Beispiele aus der Praxis und die Möglichkeit zum interdisziplinären Erfahrungsaustausch.
Weitere Informationen zur nationalen Fachtagung des SRK finden Sie hier.
Videoportraits von ehemaligen Geflüchteten
Interviews von ehemaligen minderjährigen Geflüchteten ohne elterliche Begleitung
Minderjährige Geflüchtete ohne
elterliche Begleitung (MNA – mineurs non accompagnés) interviewen mit ihren
Smartphones ehemalige MNA um für sich Integrationsstrategien ableiten zu
können. Mit ihren Filmbeiträgen ermöglichen sie gleichzeitig anderen
Geflüchteten, wichtige Informationen zum Leben in der Schweiz zu erhalten.
Videoportraits