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Dicembre 2021
Informationen zum Jahresende
Liebe Leserin, lieber Leser
Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Verbundenheit mit INTERPRET und die Unterstützung des interkulturellen Dolmetschens und Vermittelns.
Wir wünschen Ihnen friedvolle Feiertage und Lichterketten voller Hoffnung auf ein wunderbares 2022!
Das turbulente Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu. Trotz Corona gab es bei INTERPRET etliche Lichtblicke und Veränderungen:
- Die Fachtagung zum Thema Ferndolmetschen im Mai stiess auf breites Interesse und die praktischen Übungen waren äusserst anregend.
- Die Totalrevision der Berufsprüfung schreitet voran. Ein besonderes Highlight waren Workshops, die wir im Sommer mit zahlreichen Fachpersonen und Dolmetschenden aus verschiedensten Einsatzbereichen durchgeführt haben.
- Im Herbst übernahm Lena Emch-Fassnacht die Geschäftsleitung von Michael Müller, den wir weiterziehen lassen mussten.
- Die Berufsprüfung konnte im November mit Zertifikatspflicht und ohne Zwischenfälle durchgeführt werden. 22 Kandidatinnen und Kandidaten haben daran teilgenommen.
Neue Fachausweisinhaberinnen und -inhaber
Zwölf Kandidatinnen und zehn Kandidaten legten an der Prüfungssession 2021 vom 15.-18. November 2021 die ganze Berufsprüfung ab oder wiederholten einen oder mehrere Prüfungsteile.
Es waren damit noch einmal mehr Kandidatinnen und Kandidaten zugelassen als im Vorjahr. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen, zwei mündlichen und einem praktischen Teil.
Je sechs Kandidatinnen und Kandidaten haben im November alle Prüfungsteile bestanden:
- Kawa Abdeh (Kurdisch kurmanci)
- Shirin Abdolkarim (Kurdisch sorani)
- Safiye Arslan (Türkisch)
- Sahran Musthaq Choudhary (Urdu)
- Dilek Cilingir (Türkisch)
- Bingöl Dede (Türkisch)
- Suhel Haji (Kurdisch kurmanci)
- Rana Kardouh (Arabisch)
- Sahayarajan Manikka Kadiravel (Tamil)
- Ismail Shekho (Kurdisch badini)
- Barbara Trapani (Italienisch)
- Sediq Zazai (Pashto)
Wir gratulieren den neuen Fachausweisinhaberinnen und -inhabern ganz herzlich!
Totalrevision der Berufsprüfung
Obwohl wir seit längerem nicht mehr darüber informiert haben, versichern wir Ihnen, dass die Revision der Berufsprüfung voranschreitet. Wir haben in den letzten Monaten den Austausch mit den Akteuren der verschiedenen Bereiche nochmals vertieft, dadurch gab es Verzögerungen im Zeitplan. Für den weiteren gemeinsamen Weg im gesamten Projekt haben sich diese Austauschrunden aber als wichtig erwiesen.
Auch künftig soll es eine Basisqualifikation und einen eidgenössischen Fachausweis geben. Das neue System will die Bereiche Asyl und Justiz stärker einbinden und dem Bedürfnis, sich als Dolmetscher*in spezialisieren zu können, gerecht werden. Es haben sich dabei die drei Schwerpunkte Asyl & Justiz, Bildung & Soziales und Gesundheit herauskristallisiert. Mit dem Fachausweis sollen die Dolmetschenden künftig nachweisen, dass sie in verschiedensten Einsatzbereichen professionell dolmetschen.
INTERPRET reicht in diesen Tagen das Qualifikationsprofil beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ein. Im 1. Halbjahr 2022 wird die Qualitätssicherungskommission (QSK) die Prüfungsordnung und die Wegleitung erarbeiten. Damit gehen eine Neugestaltung des Qualifizierungssystems und die Definition von neuen Modulbeschreibungen einher. Im Herbst 2022 ist eine Informationsveranstaltung für alle interessierten Ausbildungsinstitutionen geplant. Die erste Berufsprüfung nach neuem Reglement wird frühestens 2024 stattfinden.
Wir werden Sie via Newsletter über die voranschreitenden Entwicklungen im Projekt auf dem Laufenden halten.
Neuausrichtung interkulturelles Vermitteln
Im Rahmen der Revision der Berufsprüfung im interkulturellen Dolmetschen und Vermitteln wurde entschieden, die beiden Profile des Dolmetschens und Vermittelns zu trennen.
Ziel der «Neuausrichtung interkulturelles Vermitteln» ist es, gemeinsam mit interessierten und in diesem Bereich tätigen Organisationen eine praxisnahe Qualifizierungsmöglichkeit für Personen zu entwickeln, die interkulturelle Vermittlungsaufgaben übernehmen, wie Moderator*innen, Brückenbauer*innen, Multiplikator*innen, Hausbesucher*innen, Integrationsbegleiter*innen, Schlüsselpersonen oder interkulturelle Vermittler*innen.
Wir haben mit zahlreichen Organisationen Kontakt aufgenommen, die Angebote im breiten Feld des interkulturellen Vermittelns durchführen, und im September 2021 zu einem Austauschtreffen eingeladen. Dabei wurde der Wunsch nach einer national anerkannten Qualifikation bekräftigt.
Im nächsten Jahr werden wir mit den verschiedenen Akteuren das Projekt konkret angehen.